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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Zunehmende Luftverschmutzung in Südasien  
  Eine internationale Studie zeigt eine massive Zunahme der Konzentration von Luft-Schadstoffen über dem nördlichen Indischen Ozean und verdeutlicht die zunehmende Umweltverschmutzung in Asien, so deutsche Chemiker.  
Die Daten präsentierte ein internationales Team unter Federführung des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie im Wissenschaftsmagazin "Science" vom Freitag.
Großteils Verbrennung biologischer Stoffe
Zwar stammt die Luftverschmutzung in Süd- und Südostasien zum großen Teil von der Verbrennung biologischer Stoffe wie Holz, Dung und landwirtschaftlichen Abfällen.

Deshalb sei ihr negativer Einfluss auf das lokale, regionale und sogar globale Klima aber nicht geringer als der Schaden durch die Nutzung von fossilen Treibstoffen in den Industrieländern, schreiben die Autoren, darunter der Nobelpreisträger Paul Crutzen und Jos Lelieveld, die am Mainzer Institut arbeiten.
Hoher Anteil an organischen Schadstoffen
Unter den organischen Schadstoffen fanden die Klimaforscher einen vergleichsweise hohen Anteil von Kohlenstoffteilchen. Diese mischen sich mit anderen Luftpartikeln, die dann viel Sonnenlicht aufnehmen.

Das reduziere die Sonnenbestrahlung im Norden des Indischen Ozeans um rund 15 Prozent, errechneten die Forscher. Zugleich komme es zur Erwärmung bestimmter Luftschichten, was wiederum einen Einfluss auf das Klima habe.
Luftbelastung auf 10 Millionen Quadratkilometern
Nach Angaben der Wissenschaftler belasten die Emissionen Süd- und Südostasiens während des Wintermonsuns die Luft in einem Gebiet von mindestens zehn Millionen Quadratkilometern erheblich.

Auf Grund der Brennstoffe liege der Kohlenmonoxid-Ausstoß in der Region um 50 Prozent höher als in Europa und Nordamerika zusammen, schätzt das Team.
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Gefährliche Hydroxyl-Radikale
Noch bedenklicher aber ist nach Erkenntnis des Teams, dass die für diese Region typische Luftverschmutzung das "Waschmittel der Atmosphäre", die Hydroxyl-Radikale, abbaut. Damit werde die Fähigkeit der Atmosphäre zur Selbstreinigung beschnitten.

"Ohne internationale Kontrollmaßnahmen wird sich die Luftverschmutzung über der nördlichen Hemisphäre zu einer globalen Wolke entwickeln, die sich gleichermaßen über industrialisierte und Entwicklungsländer erstreckt", warnen die Klimatologen.
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''Indian Ocean Experiment''
Die in "Science" veröffentlichte Studie ist als Indian Ocean Experiment (INDOEX) bekannt. Sie stützt sich auf Messdaten von einem Flugzeug, einem Forschungsschiff und einem Observatorium auf den Malediven. Dem internationalen Autorenteam gehören auch Wissenschafter aus den USA, Indien, den Niederlanden, Österreich und Schweden an.
->   Indian Ocean Experiment (INDOEX)
->   Science Magazine
Mehr dazu in science.orf.at
->   Ruß: Hauptverursacher der Erderwärmung
 
 
 
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01.01.2010