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Lichtphänomene auf dem Mond  
  Für die Nacht von Donnerstag auf Freitag rechnen Astronomen mit ungewöhnlichen Lichtphänomenen auf dem Mond. Sie werden live im Internet übertragen.  
Nach der totalen Mondfinsternis vom 9. Januar könnte der Erdtrabant auch in der Vollmondnacht von Donnerstag auf Freitag mit einer Besonderheit aufwarten.
Helles Licht auf Torricelli B
Im Krater "Torricelli B" soll es in den frühen Morgenstunden des 9. Februar zu einem so genannten Transient Lunar Phenomenon (TLP) kommen, einem bislang nicht eindeutig erklärbaren Lichtphänomen.

Wer mitverfolgen will, wie der Krater in ungewöhnlich hellem Licht erstrahlt, muss allerdings zeitig aufstehen. Die Live-Übertragung des nächtlichen Spektakels beginnt - passendes Wetter und gute Sichtbedingungen vorausgesetzt - um drei Uhr früh MEZ.
->   Hier geht¿s zur Live-Übertragung
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Transient Lunar Phenomenon (TLP)
Die Ursachen und Hintergründe von TLPs (Transient Lunar Phenomenon) - vorübergehenden (Leucht)-Erscheinungen auf dem Mond - sind umstritten. Ein Erklärungsversuch geht von einer spontaner Freisetzung von Gasen mit anschließender, durch Kristalle ausgelöster "Zündung" aus, die auf Reste geologischer Aktivität auf dem Mond hindeuten könnte. Ein zweiter führt die Lichtphänomene auf den Aufprall von Leoniden-Meteoriten-Treffer zurück.
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Mögliche Sonnenspiegelung
Es gibt aber auch noch eine dritte Theorie, die TLPs vorhersagbar machen könnte. Möglicherweise leuchtet ein bestimmter Ort auf dem Mond nur deshalb, weil sich das Sonnenlicht gerade an dieser Stelle "spiegelt" und damit heller, deutlicher oder verändert auf der Erde zu sehen ist. Dieser Effekt wiederholt sich nur, wenn sich Sonne, Erde und Mond wieder in der identischen Konstellation befinden - alle 18 Jahre und 10,33 Tagen.

Zuletzt war Torricelli B am 29. Januar 1983 als Ort eines TLP für kurze Zeit die hellste Stelle auf dem Mond. Zur Überprüfung der Spiegelungs-Theorie muss der Krater deshalb am 9. Februar ins Visier nehmen. Denn an diesem Tag werden Sonne, Erde und Mond wieder in exakt gleicher Position zueinander stehen wie damals.
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Größter Vollmond des Jahr
In diesen Nächten erscheint der Mond besonders groß. Donnerstag nacht ist von der Erde aus betrachtet der größte Vollmond des Jahres zu sehen. Der Mond erreichte mit 356.850 Kilometern eine besonders erdnahe Position auf seiner Umlaufbahn. Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt auch zu extremen Gezeiten.
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Livebilder ab 21 Uhr MEZ
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag überträgt deshalb das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin live ab zirka 21 Uhr MEZ Bilder von Torricelli B im Internet.

Die Beobachtungen werden mit den Instrumenten der Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Berlin gemacht. Ab vier Uhr früh MEZ sollte der Krater für etwa eine Stunde strahlen - wenn die Spiegelungs-Theorie für TLPs zutrifft.
->   Mehr zu TLPs und zum Krater Torricelli B
->   Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin
->   Detailansichten des Mondes
 
 
 
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01.01.2010