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Österreicher leitet Mars-Mission  
  Im Juni 2003 startet der Wettlauf zwischen Europa und den USA um den Mars. Zeitgleich wird je eine Mission zum roten Planeten unterwegs sein, um nach Spuren von Leben zu suchen. Der Leiter der Europäischen Mission ist ein Österreicher.  
Zwei Herausforderungen: Mars Express und Beagle
Projektmanager Rudolf Schmidt von der ESA hat mit dem Mars Express gleich zwei technische Herausforderungen zu lösen: Zum einen wird der Satellit um den Mars kreisen und mit Kameras und neuentwickelten Instrumenten die Oberfläche des Mars abtasten und seine Atmosphäre untersuchen.

Er nimmt außerdem Beagle 2 mit, einen Roboter, der Weihnachten 2003 auf dem Mars landen soll. Der Roboter wird rund ein halbes Jahr lang unterwegs sein und Gesteinsproben nehmen. Alle Instrumente sind darauf ausgerichtet, nach Spuren von Wasser auf dem Mars zu suchen.
->   Mehr über die Wasser-Suche (ESA-Website)
Präzise Suche möglich
"Die allerwichtigste Frage, was den Mars betrifft, ist natürlich das Leben", sagte Rudolf Schmidt von der European Space Agency im ORF-Radio. "Hat es Leben gegeben auf dem Mars? Gibt es noch Leben und wo? Um Leben zu finden, muss man Vorauswissen haben, und das ist zunächst der offensichtliche Schritt - wo ist das Wasser? Es scheint jetzt nach den neuesten Erkenntnissen der NASA gerade unter der Oberfläche zu sein, was eigentlich ein überraschender Hinweis wäre. Aber es gibt möglicherweise in tieferen Schichten Wasser, und wenn es Wasser dort gibt, ist das Leben dann auch dort in der Nähe."

Die ESA kann aufgrund der Hinweise, die von der NASA Sonde kommen, nun präzise an diesen Stellen weitersuchen.
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Effizienzverlust eingeplant
Die ESA wird eng mit der NASA zusammenarbeiten, denn zur selben Zeit wie der Beagle2 werden auch zwei Roboter der amerikanischen Raumfahrtbehörde auf dem Mars sein.

"Unsere Wissenschafter haben ein Landegebiet ausgesucht, das etwas nördlich vom Äquator am Mars liegt", schilderte Schmidt. "Durch die Lage können wir die meiste Sonne auffangen und wir bekommen die meiste Energie in kurzer Zeit geliefert. In der Atmosphäre des Mars ist aber viel Staub. Der Staub setzt sich auf den Sonnenzellen nieder. Der Wirkungsgrad der Sonnenzellen sinkt im Schnitt um rund zwei Prozent pro Tag. Wir haben also eine Art Scheibenwischer konstruiert, der aber nie perfekt funktionieren kann. Deshalb ist es unvermeidbar, dass wir an Effizienz verlieren."
Landung
Derzeit kämpfen die Techniker noch, um eine optimale Lösung für die Landung zu finden. Ballone sollen den Aufprall auffangen. Denn der Roboter wird ohnehin noch genug Belastungen auszuhalten haben.

"Das ist wohl ein echter Test für europäische Technologie, so viele Marsnächte zu überleben. Die Temperaturen können bis minus 120 Grad runtergehen. Die Batterien sind extrem belastet", sagte Schmidt. Der Mars Express wird bis zum Jahr unendlich um den Mars kreisen. Irgendwann wird er dann zu funktionieren aufhören - aber immer ein Orbiter um den Mars bleiben.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
science.ORF.at
->   Mars Express
->   Beagle 2
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01.01.2010