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"Lebender Wundverband": Hautzellen auf PVC  
  Britischen Forschern ist ein Fortschritt bei der Behandlung schwer heilender Wunden geglückt: "Lebende" Wundverbände sollen den Heilungsprozess beschleunigen, dabei werden Hautzellen der Patienten auf eine PVC-Scheibe appliziert und vermehren sich dort.  
Die Kunststoffscheibe wird der Größe der Wunde angepasst und auf diese aufgetragen. Mit der Zeit lösen sich die Hautzellen von der Scheibe und wachsen auf der Wunde weiter bis sie sich schließt.
Beschichtung von Tetrapacks als Vorbild
Das britische Biotechunternehmen CellTran nahm sich bei der Entwicklung des "lebenden Verbandes" die Beschichtung von Getränkekartons zum Vorbild: Ähnlich wie bei den Tetrapacks wird auf die PVC-Scheibe ein dünner Film eines Acrylsäure Polymers gelegt.

Die Hautzellen des Patienten vermehren sich auf diesem Polymer, das intakt bleibt bis die damit beschichtete Scheibe auf die offene Wunde gelegt wird. Dann beginnt es sich aufzulösen, das Kunststoff-Blättchen kann schmerzlos entfernt werden.
Schnelleres Zuwachsen, geringeres Infektionsrisiko
Weil Wunden dadurch schneller zuwachsen, sinkt auch die Gefahr einer Infektion der Wunde, die im Ernstfall eine Amputation notwendig machen könnte.

Erste Versuche bei einem Patienten mit einem diabetischen Beingeschwür verliefen erfolgreich. CellTran sucht derzeit nach Geldgebern, um die Methode weiter testen und marktreif machen zu können.
 
 
 
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01.01.2010