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Forum Alpbach: Megatrends der Informationstechnik  
  Mikroelektronik und Softwareentwicklung sind die beiden wichtigsten technologischen Motoren für die Zukunft der Kommunikationstechnik, sagte der Siemens-Vorstand Claus Weyrich im Eröffnungsreferat des diesjährigen Forum Alpbach - und sieht 12 Megatrends.  
Gewachsene Strukturen werden aufgebrochen
1. Die bekannten Wertschöpfungsketten brechen auf. Nicht mehr eine Firma produziert ein Gerät von Anfang bis zum Ende. Vielmehr werden die Einzelteile eines Gerätes von unterschiedlichen Firmen und häufig sogar in Konkurrenz zueinander hergestellt. Statt Wertschöpfungsketten entstehen so Wertschöpfungsnetzwerke, sagt Weyrich.

2. Auch die Unternehmensstrukturen verändern sich: Virtual business, flexible Arbeitsformen, e-business seien die Schlagworte der Zukunft.

3. Die Software wird "netzorientiert". Software muss nicht mehr zwangsläufig auf jedem dezentralen PC komplett vorhanden sein, sie kann vielmehr je nach Bedarf leihweise aus dem Internet geladen und dann wieder "zurückgegeben" werden.
Vervielfachung der Leistungsfähigkeit
4. Der Einsatz optischer Kabel wird immer größer. Damit vervielfacht sich die Leistungsfähigkeit der Netze: Alle Festnetztelefongespräche der Erde könnten heute in nur einer Glasfaser geführt werden, so Weyrich.

5. Das Internetprotokoll wird in Zukunft dominieren, das Internet wird schneller und zuverlässiger.

6. Heterogene Netze werden nahtlos zusammenarbeiten. Ziel ist der beliebige Zugang zu allen Informationen an jedem Ort zu jeder Zeit.

7. Die Anforderungen an die Endgeräte werden höher. Geräte werden mehrere Funktionen gleichzeitig anbieten (Beispiel: Handy und Uhr) und modulartig zueinander passen.
Ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Computer
8. Statt der Mensch-Maschine-Internaktion wird es zur Mensch-Computer-Kooperation kommen: Computer werden normale Sprache verstehen, Handschriften lesen und auf Gestik und Mimik reagieren können.

9. Dienste und Geräte werden sich an den Kontext, an die Präferenzen und an die Lokalität des Benutzers anpassen. Das heißt:

10. Alle Lebensbereiche, auch das Internet, werden mobil und
11. die Anforderungen an Sicherheit und Privacy von Netzen werden steigen.
Das Web wird semantisch
12. Suche im Internet wird aufgrund von Sachverhalten anstelle von Suchworten erfolgen. Das heißt, der Computer wird Webinhalte interpretieren und zusammenfassend wiedergeben sowie Fragen beantworten können.

Franz Simbürger, Ö1-Wissenschaft
->   Europäisches Forum Alpbach 2002
Das Europäische Forum Alpbach 2002 dauert noch bis 31. August. Aus der breiten Themenpalette der Veranstaltungen präsentiert science.ORF.at - neben Beiträgen zu den Veranstaltungen - in einer eigenen Reihe auch Gastbeiträge von Wissenschaftlern:
->   Anil Bhatti: Aspekte der kulturellen Globalisierung
->   Peter Markl: Evolution und Informationsnetzwerke
->   Wolfgang Wieser: Die Selbstregulation der Erde
->   Weitere Artikel zum Forum Alpbach in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010