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Unispace III Nachfolgekonferenz  
  "Die friedliche Nutzung des Weltraums" war das Generalthema der Weltraumkonferenz Unispace III vor zwei Jahren in Wien. Diese Woche beraten Experten über die Umsetzung der Empfehlungen von damals.  
Haftung im Weltraum
Es geht es vor allem um die Festlegung technischer und rechtlicher Bestimmungen. Zum Beispiel über die demokratische Nutzung der Kommunikations-Systeme und die Haftung von Schäden im Weltraum.

Mehr als 10.000 Schrottteile von ausgedienten Satelliten umkreisen zur Zeit die Erde. Solange sie nicht verglühen, sind sie eine Gefahr für Raumstationen, Space Shuttles und Satelliten. So hat zum Beispiel ein Schrottteilchen, das kleiner als zehn Zentimeter war, den sechs Meter langen Seitenarm des französischen Satelliten "Service" in Stücke gerissen. Die Frage ist: Wer haftet für die Schäden und wer bezahlt die Beseitigung des Mülls im Orbit.
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Weltraum-Botschafter Jankowitsch
"Haftungsgrundsätze bestehen", sagt der Leiter der österreichischen Delegation, Botschafter Peter Jankowitsch. "Aber diese müssen auch auf den Weltraum-Müll ausgedehnt werden. Und zwar dahingehend, dass der Verursacher haftet. Erfreulich ist, dass heute die grossen Weltraumnationen - allen voran die Vereinigten Staaten und Russland - bereit sind, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Eine Bereitschaft, die nicht immer gegeben war in den vergangenen Jahren, weil jedes Land, das Satelliten startet, auch finanzielle Konsequenzen fürchten muss."
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Nuklear-Missionen
Auch die Sicherheit von Nuklearenergie im All soll geregelt werden. Die meisten Satelliten werden zwar mit Sonnenenergie betrieben. Aber Weltraummissionen, die über das Sonnensystem hinausgehen, benötigen Nuklear-Energie. Sie haben kleine Nuklearkraftwerke an Bord.

Um die Wahrscheinlichkeit eines Austritts von nuklearem Material auf Null zu reduzieren, müssen die Sicherheits-Bestimmungen verbessert werden. Die Gefahr ist aber gering. Denn Objekte außerhalb des Sonnensystem driften auch nach ihrem Ableben in die Weiten des Alls hinaus.
Keine Diskriminierung im All
Die Kommunikationssysteme im All sind großteils im Besitz der Industrieländer. Wie die Entwicklungsländer an den enormen Informationsströmen teilhaben können, müssen Abkommen klären.

Außer Indien hat kein Entwicklungsland ein eigenes Raumfahrtsystem. Entwicklungsländer können vor allem von Katastrophenvorhersagen, Ernteberechnungen und Bildungsmöglichkeiten durch die Satellitensysteme profitieren.

Ziel von Unispace III ist die Nutzung des Weltraums ohne Diskriminierung - denn ein einziger Satellit kostet 500 Millionen Dollar (7,44 Mrd. ATS). Wer das investiert, will für die Datenübertragung auch bezahlt bekommen.
->   Unispace III
->   Office for Outer Space Affairs
 
 
 
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01.01.2010