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Gentechnik: Freisetzungsvorschrift wird beschlossen  
  Nach jahrelangem Tauziehen mit dem EU-Ministerrat will das Europäische Parlament am Dienstag die umstrittene Novellierung einer EU-Vorschrift zur Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) beschließen.  
Kritik an der Vorlage hat die österreichische Umweltvereinigung Global 2000 im Vorfeld der Abstimmung geübt, bei der die EU-Richtlinie mit absoluter Mehrheit vom Parlament angenommen werden dürfte.
Global 2000: Fortschritte und Mängel
Trotz "Fortschritten" gegenüber der derzeitigen EU-Richtlinie 90/220 bemängelt Global 2000 in einer Aussendung das Fehlen einer verpflichtenden Kennzeichnung für Gentechnik-Produkte und umfassende Haftungsbestimmungen für Schäden an Mensch und Umwelt. Nimmt die Vorlage die Abstimmungshürde, müssen die Mitgliedstaaten die entsprechende Vorschrift bis Ende 2002 in nationales Recht umsetzen.
->   EU-Richtlinien zur Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen
Auch zugelassene Pflanzen werden beobachtet
Als Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Entwurf hebt die Gentechnik-Expertin von Global 2000, Heike Moldenhauer, hervor, dass auch Pflanzen, die bereits die Marktzulassung erhalten haben und kommerziell angebaut werden können, weiterhin unter Beobachtung gestellt werden sollen. Dabei sollen auch die langfristigen Risiken für Mensch und Umwelt berücksichtigt werden. Außerdem wird Bezug auf das Vorsorgeprinzip genommen.
Nationales Register gefordert
An die österreichische Regierung appellieren die Umweltschützer, alle "nationalen Spielräume" bei der Umsetzung der Richtlinie zu nutzen. Wien solle dafür sorgen, dass ein transparentes, vollständiges und kontrollierbares nationales Register aller Gentechnik-Pflanzen angelegt wird. In dem Register müsse jedes einzelne Feld mit Gen-Pflanzen aufgeführt sein.

Umweltminister Wilhelm Molterer wird aufgefordert, den Vorschlag der französischen Umweltministerin Dominique Voynet zu unterstützen, Freisetzungen so lange zu suspendieren, bis eine Regelung zur Kennzeichnung und Rückverfolgung von Gen-Pflanzen beschlossen ist. Diesem Vorstoß hatten sich Dänemark, Griechenland, Italien und Luxemburg im Juni 1999 angeschlossen. Derzeit warten 15 Gen-Pflanzen auf die EU-weite Zulassung, darunter je vier Raps- und Maissorten und ein Paradeiser.
->   Europäisches Parlament
->   Global 2000
Lesen Sie mehr dazu in science.orf.at
->   2000: Erstmals weniger Freisetzungsanträge in der EU
->   Gentech-Pflanzen überleben schlecht in der Natur
 
 
 
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01.01.2010