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Sinneshärchen im Innenohr erneuern sich  
  Rockfans, die mit einem lauten Konzert ihr Gehör geschädigt haben, können möglicherweise auf eine regelmäßige Erneuerung der Sinneshärchen im Innenohr hoffen, wie Forscher nun berichten.  
Denn diese so genannten Stereozilien erneuern sich entgegen bisherigem Wissen alle 48 Stunden, schreiben US-Wissenschaftler um Bechera Kachar von den National Institutes of Health in Bethesda im britischen Fachjournal "Nature" vom Donnerstag.
Spielt Erneuerung entscheidende Rolle?
Demnach vergehen zwei Tage in etwa auch bis eine kurzfristige Taubheit überstanden ist. Die Forscher vermuten deshalb, dass die Erneuerung der Zilien eine entscheidende Rolle bei der Genesung spielen könne.
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Laute: Vom Trommelfell ins Innenohr
Bevor das menschliche Gehirn Laute registriert, werden sie über das Trommelfell auf die Knochen des Mittelohrs und von dort auf die so genannte Schnecke (Cochlea) im Innenohr übertragen. Auf jeder Nervenfaser in der Cochlea gibt es rund 50 Stereozilien mit einem Durchmesser von bis zu einem Millionstel Meter. Bündel von Haarsinneszellen nehmen im Innenohr die Schallschwingungen wahr, und einige von ihnen leiten das Signal als Nervenimpuls ans Gehirn weiter.
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Von der Spitze her erneuert
Die einzelnen Stereozilien sind fingerförmige Zellfortsätze, deren Kernstück aus starren Proteinfasern besteht. Wie die Wissenschaftler in "Nature" schreiben, werden diese so genannten Aktinfilamente innerhalb von zwei Tagen von der Spitze her erneuert.

Pro Tag wachsen sie laut dem Bericht um 2,5 Mikrometer (millionstel Meter). Als Untersuchungsobjekt dienten dem US-Team Haarsinneszellen von neugeborenen Ratten.
Leuchtendes Protein zeigt Erneuerung
Um die Produktion der Aktinfilamente in den vollständig entwickelten Zilien beobachten zu können, brachten die Wissenschaftler die Bauanleitung für Aktin in Kombination mit der genetischen Information für ein fluoreszierendes Protein in die Zellen ein.

Überall dort wo die Aktinfilamente erneuert wurden, leuchtete auch das Protein. Dem "Nature"-Bericht zufolge könnten die Forschungsergebnisse möglicherweise helfen, dauerhafte Hörprobleme zu erklären.
->   "Nature"
 
 
 
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01.01.2010