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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Umweltschützer fordern globale Umwelthaftung  
  Die Meere werden überfischt, die Wälder abgeholzt, die Luft verpestet - verantwortlich sind dafür oft multinationale Unternehmen. Umweltschutzorganisationen fordern nun ein globales Umwelthaftungsgesetz.  
Weltweit werden mehr als ein Viertel aller Meere überfischt. In den Entwicklungsländern werden 70 Prozent der Industrieabfälle ungeklärt ins Meer geleitet, 90 Millionen Hektar Wald wurden in den 90er Jahren abgeholzt: Das ist eine Fläche größer als Venzuela.
Konkrete Zahlen zum Weltgipfel
Durch menschlichen Einfluss haben sich etwa auch weltweit mehr als die Hälfte der Ökosysteme in Küstengebieten verschlechtert. Die Vereinten Nationen liefern all diese konkreten Zahlen zum Weltgipfel in Johannesburg, der am Montag begonnen hat.
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Umweltgipfel Johannesburg: Letzte Chance für die Erde?
100 Staatschefs und 50.000 Delegierte werden beim Umweltgipfel in Johannesburg erwartet. Umweltschutzorganisationen sprechen von einer letzen Chance für die Erde: Bei der Konferenz geht es um globale Konzepte gegen Armut und Wassermangel sowie für nachhaltige Energieversorgung, Gesundheit, Landwirtschaft und Artenvielfalt. Einmal mehr steht dabei auch die immer noch offene Umsetzung des Kyoto-Protokolls zur Diskussion.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Langfristige Verantwortung
Es muss darüber diskutiert werden, ob die Unternehmen eine langfristige Verantwortung für die Ausbeutung der Natur tragen, meint Claude Martin vom WWF International:

Es gebe neue Instrumente wie die Globale Reporting Initiative (GRI), durch die man Unternehmen dazu verpflichten wolle, eine umwelt- und sozialverträgliche Politik zu verfolgen.

"Diejenigen, die das von der Hand weisen, werden immer mehr unter Druck kommen. Ob das letztendlich zu einer juristisch gültigen Verpflichtung führen kann, das ist eine andere Frage. Das wird noch einige Zeit dauern", so Martin.
Umwelthaftungsrecht ab 2005?
Greenpeace hatte nach den Flutkatastrophen bereits die großen Mineralölkonzerne zur finanziellen Soforthilfe aufgerufen - da sie Milliardengewinne mit den klimaschädlichen Treibstoffen machen, ohne an die Konsequenzen zu denken, so der Vorwurf.

Die Umweltschutzorganisation fordert eine globale Rahmenvereinbarung für ein Umwelthaftungsrecht bis 2005. In Johannesburg könnten die Weichen dafür gestellt werden.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   United Nations Johannesburg Summit 2002
->   WWF Österreich
->   Greenpeace Österreich
 
 
 
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01.01.2010