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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
UN-Weltgipfel: Einigung auf besseren Chemikalien-Schutz  
  Nach zähem Ringen haben sich die Delegierten beim Weltgipfel in Johannesburg auf einen besseren Schutz von Mensch und Umwelt vor Chemikalien bis zum Jahr 2020 geeinigt. Die Vereinten Nationen (UN) sprachen am Donnerstag von einem Durchbruch bei diesem Thema. Vereinbart wurde ein Plan, wonach die negativen Auswirkungen von Chemikalien bis 2020 "minimiert" werden sollen. Umweltschützer begrüßten die Einigung als richtiges Signal.  
Nach UN-Angaben haben sich die Delegierten aus 191 Staaten inzwischen auf 95 Prozent des Aktionsplans geeinigt, den der Gipfel zu den drängenden globalen Problemen beschließen soll.
Zentrale Punkte weiter umstritten
Zentrale Punkte wie der Abbau von Subventionen oder der Bereich erneuerbare Energien waren am vierten Verhandlungstag aber weiter umstritten.

Die EU fordern wie die UN und die Entwicklungsländer, beim Gipfel neue internationale Ziele und klare Zeitpläne zu beschließen. Die US-Regierung steht dem ablehnend gegenüber und ist deswegen unter scharfe Kritik auch aus dem eigenen Land geraten.
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United Nations Johannesburg Summit 2002
Am Montag hat in Johannesburg die größte UN-Konferenz der Geschichte begonnen: der United Nations Johannesburg Summit 2002. 100 Staatschefs und 50.000 Delegierte werden erwartet. Für Österreich werden Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und Umweltminister Wilhelm Molterer in der zweiten Gipfel-Woche nach Johannesburg fliegen. Die in Johannesburg versammelten Delegierten aus 189 Staaten wollen bis 4. September einen "Aktionsplan" für nachhaltiges Wachstum, Umweltschutz und die Bekämpfung der Armut verabschieden.
->   United Nations Johannesburg Summit 2002
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Klare Zeitvorgaben als Erfolg gewertet
Die deutsche Verhandlungsführerin Gila Altmann sagte zur Einigung im Chemie-Bereich, die nun gefundene Formulierung mit der klaren Zeitvorgabe "kann für uns durchaus als Erfolg gewertet werden".

Die USA hätten zunächst versucht, den Text aufzuweichen. Es ist nach Altmanns Angaben erst das zweite Mal, dass sich die US-Delegierten bei den Verhandlungen in Johannesburg auf eine klare Zeitvorgabe eingelassen haben.
USA: Schutz der Meere "wenn möglich"
Bereits zuvor war ein besserer Schutz der Fischbestände bis 2015 vereinbart worden. Allerdings wurde dem Text auf Drängen der USA die Formulierung "wenn möglich" hinzugefügt. Umweltschützer kritisierten diese Einigung daher als wertlos.
->   science.ORF.at: Abkommens zum Schutz der Meere
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Keine Einigung bei Agrarsubventionen
Keine Einigung gibt es zum Abbau wettbewerbsverzerrender Subventionen von Industriestaaten, den die in der G77-Gruppe organisierten Entwicklungsländer verlangen. Entgegen Forderungen der G77 hatte die EU beschlossen, sich beim Gipfel zunächst nicht für den Abbau dieser Subventionen einzusetzen.

Altmann sagte am Donnerstag, die EU habe sich selber "einen Bärendienst" erwiesen; sie werde sich mit dieser Position in den internationalen Verhandlungen kaum behaupten können. Dann werde der Punkt EU-intern neu verhandelt. Innerhalb der EU sei der Subventionsabbau eines der wenigen strittigen Themen gewesen. "Ansonsten gibt es so gut wie keinen Dissens."
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Debatte um erneuerbare Energien
Umstritten ist weiter die EU-Forderung, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2010 auf 15 Prozent zu steigern. Industriestaaten müssten sich nach dem Vorschlag ferner verpflichten, ihren jeweiligen Anteil erneuerbarer Energien in dem Zeitrahmen um zwei Prozentpunkte zu steigern.

Altmann betonte, die EU halte trotz des Widerstands der USA und Kanadas an ihren Energieforderungen fest. Die OPEC-Staaten in der Gruppe der Entwicklungsländer stünden dem Vorschlag reserviert, aber zunehmend flexibler gegenüber.
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->   Klimaschutz wegen Streit um "Kyoto" kein Thema
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01.01.2010