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UN-Weltgipfel: Kompromiss über Aktionsplan erreicht  
  Nach einer nächtlichen Marathonsitzung sind die Beratungen beim Weltgipfel in Johannesburg über den zu verabschiedenden Aktionsplan abgeschlossen worden. Die Delegierten einigten sich in der Nacht zu Mittwoch auch im letzten Bereich Gesundheit auf einen Kompromiss, wie der Sitzungsleiter Emil Salim aus Indonesien mitteilte.  
Vereinbart wurde ein verbesserter Zugang zur Gesundheitsversorgung in Übereinstimmung mit den "Menschenrechten und fundamentalen Freiheiten". Die Formulierung geht auf einen Vorschlag der südafrikanischen Außenministerin Nkosazana Dlamini-Zuma zurück.
Offizielle Verabschiedung zum Gipfel-Abschluss
Nach der letzten noch ausstehenden Einigung wurde der Aktionsplan in seiner Gesamtheit angenommen, der zum Abschluss des Gipfels zur nachhaltigen Entwicklung am Mittwoch offiziell verabschiedet werden soll.

Zuvor hatten die Delegierten stundenlang um den Entwurftext gerungen, in dem es ursprünglich geheißen hatte, dass die Gesundheitsvorsorge in "Übereinstimmung mit nationalen Gesetzen und kulturellen sowie religiösen Werten" erfolgen sollte.
Menschenrechte kontra Diskriminierung
Menschenrechtsgruppen hatten befürchtet, dass damit etwa die genitale Verstümmelung von Frauen in islamischen Ländern gerechtfertigt oder der Zugang zu Verhütungsmitteln verhindert werden könne.

Aus Furcht vor der Diskriminierung von Frauen pochten die EU und andere Staaten auf die Erwähnung der Menschenrechte. Die USA und der Vatikan sträubten sich jedoch dagegen, da sie einen Freibrief für Abtreibungen befürchteten.
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Der Aktionsplan: Energie, Klima, Artenschutz ...
Im 65 Seiten starken Aktionsplan sollen die Umsetzung früherer internationaler Vereinbarungen und konkrete Entwicklungsprojekte vereinbart werden. Themen sind unter anderem erneuerbare Energien, Klimaschutz, Trinkwasser und sanitäre Versorgung und der Artenschutz. Insgesamt umfasst der Plan 152 Punkte. Auch eine politische Erklärung soll zum Abschluss des zehntägigen Gipfels verabschiedet werden.
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Kritik am Energie-Kompromiss
Zuvor hatten Umwelt- und Hilfsorganisationen den in Johannesburg erzielten Kompromiss zu erneuerbaren Energien scharf kritisiert. Die EU kündigte eine eigene Initiative zur Förderung von Wind- und Sonnenenergie an, weil ihr der Kompromiss nicht weit genug ging.
->   science.ORF.at: Kompromiss in Energiefrage
Fortschritt bei Umsetzung der Kyoto-Ziele
Die Umsetzung des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz kam dagegen einen großen Schritt voran. Nach Kanada kündigten auch Russland und China die baldige Ratifizierung an.

Am letzten Tag wird US-Außenminister Colin Powell vor den versammelten Staats- und Regierungschefs sprechen. Er vertritt US-Präsident George Bush, der nicht nach Johannesburg kam.
->   United Nations Johannesburg Summit 2002
Mehr zum UN-Weltgipfel in science.ORF.at:
->   Staatschefs ringen um Aktionsplan
->   Ulrich Körtner: Johannesburg als "Gipfel der Gerechtigkeit"?
->   Einigung auf besseren Chemikalien-Schutz
->   Abkommen zum Schutz der Meere
->   Umweltgipfel Johannesburg: Letzte Chance für die Erde?
 
 
 
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01.01.2010