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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
UNO-Weltgipfel: Delegierte beschlossen Aktionsplan  
  Die Delegierten des UNO-Weltgipfels in Johannesburg haben einen Aktionsplan zu drängenden globalen Problemen verabschiedet. Nachdem sie zehn Tage über die genauen Formulierungen gerungen haben, legten die Vertreter von mehr als 190 Staaten nun ein 70 Seiten starkes Aktionsprogramm vor. Es umfasst insgesamt 152 Punkte zu den Themengebieten erneuerbare Energien, Klimaschutz, Trinkwasser und Artenschutz.  
Besserer Schutz natürlicher Ressourcen
Der Aktionsplan sieht unter anderem die Halbierung der Anzahl der Menschen ohne Zugang zu Kanalisation bis 2015 vor. Natürliche Ressourcen sollen besser geschützt, der Zugang zu Gesundheitsversorgung soll verbessert werden. Die Geschwindigkeit des Artensterbens soll verlangsamt werden. Beschlossen wurde außerdem ein besserer Schutz von Mensch und Umwelt vor giftigen Chemikalien.

Entwicklungsländern, Umwelt- und Hilfsorganisationen gingen die Formulierungen in dem Papier nicht weit genug. Überschattet wurde der letzte Gipfeltag von einem Eklat bei der Rede von US-Außenminister Colin Powell und Protesten gegen die Verweigerungshaltung der USA. Zum Schluss der Konferenz verabschiedeten die Delegierten eine gemeinsame "politische Deklaration".

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Der Aktionsplan: Energie, Klima, Artenschutz ...
Im 70 Seiten starken Aktionsplan sollen die Umsetzung früherer internationaler Vereinbarungen und konkrete Entwicklungsprojekte vereinbart werden. Themen sind unter anderem erneuerbare Energien, Klimaschutz, Trinkwasser und sanitäre Versorgung und der Artenschutz. Insgesamt umfasst der Plan 152 Punkte, von Fragen der Fischerei bis zum Kapitel "Handel und Globalisierung".
->   Die Punkte des Aktionsplans
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Kein verbindlicher Ausbau erneuerbarer Energien
Die von der EU unterstützte Forderung nach einem verbindlichen Ausbau erneuerbarer Energien auf weltweit 15 Prozent bis 2010 scheiterte am Widerstand der USA und der OPEC-Staaten. Die US-Regierung und die Erdöl exportierenden Länder hatten eine Festlegung auf Mengenziele und Zeitpläne strikt abgelehnt.
Kritik von Ferrero-Waldner und Umweltschutzorganisationen
Umwelt- und Hilfsorganisationen kritisierten den Kompromiss zu erneuerbaren Energien scharf, da die Atomenergie als nachhaltige Energie definiert sei. Die EU habe sich dabei "über den Tisch ziehen" lassen, so Global 2000.
Eigene EU-Initiative zu Wind- und Sonnenenergie
Die EU kündigte eine eigene Initiative zur Förderung von Wind- und Sonnenenergie an, weil ihr der Kompromiss nicht weit genug ging. Die Umsetzung des Kioto-Protokolls zum Klimaschutz kam dagegen einen Schritt voran. Nach Kanada kündigten auch Russland und China die baldige Ratifizierung an.
->   Mehr dazu in: Kompromiss in Energiefrage bei Weltgipfel
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Eklat um US-Außenminister Powell
Noch knapp vor Konferenzende kam es zu einem Eklat: US-Außenminister Colin Powell wurde mehrfach von Delegierten ausgepfiffen. Saalordner führten die Demonstranten ab, die zuvor noch ein Plakat mit der Aufschrift "Von den Regierungen betrogen" entrollt hatten. Ihr Protest richtete sich gegen die ihrer Meinung nach unzureichenden Ergebnisse des Gipfels, die zum Teil auf die starre Haltung der USA zurückgeführt werden.
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Entwicklungsländer: "Dialog der Tauben"
Für die G77-Gruppe der Entwicklungsländer sagte Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez, er habe "viel größere Erwartungen" an den Aktionsplan gehabt. Mit Blick auf die zähen Verhandlungen sprach Chavez von einem "Dialog der Tauben".
Warten auf politische Erklärung
Vor dem Ende des Gipfels am Mittwochabend wollten die Delegierten noch eine gemeinsame politische Erklärung verabschieden. Die Verhandlungen über diese Erklärung zogen sich allerdings weit länger hin, als zunächst erwartet worden war.
->   United Nations Johannesburg Summit 2002
Mehr zum UN-Weltgipfel in science.ORF.at:
->   Kompromiss über Aktionsplan erreicht
->   Staatschefs ringen um Aktionsplan
->   Ulrich Körtner: Johannesburg als "Gipfel der Gerechtigkeit"?
->   Einigung auf besseren Chemikalien-Schutz
->   Klimaschutz wegen Streit um "Kioto" kein Thema
->   Abkommen zum Schutz der Meere
->   Umweltgipfel Johannesburg: Letzte Chance für die Erde?
 
 
 
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01.01.2010