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Neustart der Raumsonde NEAR?  
  Nach der erfolgreichen Landung der Raumsonde NEAR Shoemaker auf dem Asteroiden EROS denkt die NASA nun darüber nach, die Sonde erneut zu starten.  
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch sollen die neuen Pläne der amerikanischen Raumfahrtbehörde bekanntgegeben werden.

Waren die Astronomen schon darüber überrascht, dass die NEAR Shoemaker am Montag als erste Sonde überhaupt unbeschadet auf einem Asteroiden landen konnte, so hoffen sie im Falle eines Neustarts auf eine Fortsetzung ihrer "Glückssträhne".
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Die NASA-Wissenschaftler hatten die Chancen als gering eingeschätzt, dass Near die Landung überstehen könnte, denn die Sonde war ursprünglich nicht für ein solches Manöver gedacht. Die Idee kam den Astronomen erst nach dem erfolgreichen Ende der Near-Mission. Offenbar half die äußerst geringe Anziehungskraft von EROS bei der erstmaligen Landung einer Raumsonde auf einem Asteroiden.
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Neue Einblicke in unser Sonnensystem
Schon jetzt ist die NASA mehr als zufrieden mit dem von der NEAR gelieferten Datenmaterial: Dieses ermögliche tiefere Einblicke in die Ursprünge unseres Sonnensystems.
Ein kompakter Körper
Der Asteroid Eros ist ein uralter kosmologischer Baustein unseres Universums. Schon bisher wusste man, dass Eros "ein relativ kompakter, zusammenhängender Körper in seinem Innern ist".

Es muss also zu Aufschmelzungsvorgängen bei der Entstehung des Asteroiden gekommen sein, so Franz Kerschbaum vom Institut für Astronomie der Universität Wien. Wahrscheinlich war Eros früher ein Bruchstück eines größeren Objekts.
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Kollision mit anderen Himmelskörpern
Die Bilder kurz vor der Landung der Raumsonde zeigen eine sehr stark verwitterte Oberfläche von Eros. Sie ist mit Kratern, Felsbrocken und Staub bedeckt. Dies, so Kerschbaum, ließe den Rückschluss zu, dass Eros sehr häufig "Zusammenstöße mit sehr großen, aber auch kleineren Körpern" erlebte, z.B die Kollision mit Meteoriten. Jetzt gehe es darum, die genaue Größe und Form des Oberflächen-Materials von Eros festzustellen. Daraus könne man "Modelle von den Erosionskräften" berechnen, die neben Impakten vermutlich zur Oberflächen-Struktur des Asteroiden geführt haben.
->   Mehr zu Asteroiden
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Der Landeplatz von NEAR auf dem Asteroiden EROS
 


Vergleich mit Erde und Mond
Auch die Erde und der Mond waren in ihrer Frühzeit einem Bombardement durch Meteoriten ausgesetzt. Nun müsse man die Bilder von Eros mit den Kraterlandschaften des Mondes vergleichen, meint der Wiener Astronom.

Dass Eros in ca. 10 Millionen Jahren mit der Erde kollidieren wird, hält der Wiener Astronom Franz Kerschbaum für unwahrscheinlich. Aber mit dem Asteroiden vergleichbare Kometen bedeuten eine Gefahr für unseren Planeten. Schon aus diesem Grund müsse man die Struktur von Eros genauestens analysieren, meint Franz Kerschbaum.
Zukünftige Sonden auf Kometen
Zukünftig sei auch der Besuch auf Kometen, den anderen kleinen Objekten in unserem Sonnensystem, wichtig. Während Asteroiden die eher steinernen Bausteine unseres Sonnensystems sind, fliegen die Kometen als verschmutzte Eisbälle durch das All.

Die Astronomen wollen ebenfalls feststellen, wie schnell unser Planetensystem von den Meteoriten ¿gesäubert wurde¿. Dies kann man anhand der Einschläge auf Asteroiden wie Eros feststellen, erklärt der Wiener Astronom Franz Kerschbaum.
->   Die NEAR Shoemaker-Site
Mehr zur erfolgreichen Landung der Raumsonde NEAR auf EROS lesen Sie auf science.orf.at
->   NEAR-Sonde auf Asteroid Eros gelandet
 
 
 
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01.01.2010