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Warschauer Getto-Ausstellung jetzt in München  
  Das Schicksal der jüdischen Bevölkerung unter der Nazi-Besatzung im Warschauer Getto dokumentiert seit Mittwoch eine Ausstellung in der Bayerischen Staatskanzlei in München.  
Die Schau mit dem Titel "Oneg Schabbat - Das Untergrundarchiv des Warschauer Gettos" wende sich gegen Vergessen und Verdrängen, sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber bei der Eröffnung. Die Ausstellung, die bis zum 11. März im Vestibül der Staatskanzlei zu sehen ist, sei ein Baustein im Gebäude der Versöhnung.
Erinnerungen hinterlassen
Der polnisch-jüdische Historiker Emanuel Ringelblum und seine Freunde der Untergrundgruppe "Oneg Schabbat" (Sabbatfreude) wollten mit dem Archiv künftigen Generationen Erinnerungen an den nationalsozialistischen Massenmord an den Juden hinterlassen.

Ringelblum und seine Familie wurden 1944 im Warschauer Gestapo- Gefängnis erschossen, nachdem ihr Versteck im polnischen Untergrund entdeckt worden war. Seine Freunde wurden im KZ Treblinka ermordet, doch das Ringelblum-Archiv überdauerte im Warschauer Trümmerschutt.
Teile des Archivs aus Ruinen gerettet
Hersz Wasser, das einzige überlebende Mitglied von "Oneg Schabbat", konnte nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ruinen des Gettos den größten Teil des Archivs - fast 1.700 Dokumente mit einem Umfang von rund 25.000 Seiten - wieder ans Tageslicht befördern und vor dem Vergessen bewahren.

Wie ein Kaleidoskop spiegelt das Archiv die verschiedenen Facetten von Besatzung und Gettoleben wider. Die bereits auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr erstmals in Deutschland gezeigten Dokumente präsentieren nur einen kleinen Teil des Archivs. So werden die Ausrottung der Juden durch die Nazis dokumentiert, aber auch die Bemühungen der jüdischen Bevölkerung im Getto, ein Überleben zu ermöglichen.
->   Bayerische Staatskanzlei
 
 
 
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01.01.2010