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Spezialnahrung gegen Komplikationen nach OPs  
  Bei einer Operation am Darm muss der Darm sauber sein. Für die Patienten hieß das bisher: einige Tage vorher nichts essen. Im Krankenhaus St. Pölten hat eine Studie nun nachgewiesen: Spezielle Ernährung vor der Operation reduziert Komplikationen nach dem Eingriff.  
Saft und Suppe vs. Trinknahrung
Im Rahmen der Studie wurden zur üblichen Suppen und Kompottsaft-Verköstigung zwei weitere Speisepläne entworfen. Damit wurden insgesamt drei Ernährungsgruppen vor der Operation verglichen, erklärte die Diätassistentin Gabriele Karner im ORF-Radio.
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Drei Vergleichsgruppen
Gruppe 1 erhielt die übliche Verköstigung vor solchen Eingriffen am Darm - Kompottsaft und klare Suppe.
Gruppe 2 bekam eine industriell gefertigte Trinknahrung, dreimal am Tag, in verschiedenen Geschmacksrichtungen, mit insgesamt 900 kcal.
Gruppe 3 wurde mit einer "Immunonutrition" versorgt, in der besondere Aminosäuren und Fettsäuren enthalten sind. Das soll das Immunsystem des Patienten stimulieren. Die Patienten nahmen damit ebenfalls ca. 900 kcal pro Tag zu sich.
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Schneller wieder fit
In der Studie am Krankenhaus St. Pölten wurde nachgewiesen, dass jene Patienten der Gruppen zwei und drei, jene also, die vor der Operation speziell ernährt wurden, nach der Operation rascher wieder essen konnten, weniger Komplikationen wie Durchfall oder Blähungen hatten und der Stuhlgang rascher und ohne Abführmittel wieder einsetzte, so die Diätassistentin Karner.
Weniger Komplikationen
Auch die Infektionsrate nach der Operation konnte durch die Flüssignahrung vorher gesenkt werden, meinte die Anästhesistin Claudia Mirth: es sei zu weniger Wundheilungsstörungen, Harnwegsinfekten oder Lungenentzündungen gekommen. Und vor allem: Die Ernährung habe die Operation nicht behindert, so Claudia Mirth.
Ergebnisse umgesetzt
Das Krankenhaus St. Pölten hat die Studien-Ergebnisse umgesetzt, erklärte die Diätassistentin Gabriele Karner: Fünf Tage vor einer geplanten Darmoperation bekommen die Patienten nun eine spezielle Trinknahrung wie in der Studiengruppe 2 (statt wie bisher üblich klare Suppen oder Kompottsäfte).
Klinische Studie folgt
Nun soll eine größere, Österreichweite Studie folgen, um die Unterschiede der beiden präoperativen Speisepläne (Gruppe 2 und Gruppe 3) herauszuarbeiten. Start in St. Pölten ist im Herbst.
->   Arbeitskreis für künstliche Ernährung am Krankenhaus St. Pölten
 
 
 
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01.01.2010