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Euro-Münzen: Weit mehr Nickel als erlaubt  
  Aus Ein- und Zwei-Euro-Münzen löst sich mehr Nickel als EU-Richtlinien zufolge erlaubt ist. Obwohl diese wenige als 25 Prozent Nickel enthalten, geben sie größere Mengen des Schwermetalls ab als reine Nickel-Münzen.  
Das berichten Schweizer Forscher um Frank Nestle von der Universität Zürich im britischen Fachmagazin "Nature" vom Donnerstag. Damit sei die bei Euros ermittelte Menge ausgelösten Nickels - 240 bis 320 Mal mehr als erlaubt - die höchste bisher bei Münzen gemessene überhaupt.
Struktur der Münzen als Ursache
Ursache ist den Wissenschaftern zufolge die Bi-Metall-Struktur der Münzen, deren äußerer Ring und innerer Kern aus verschiedenen Metall-Legierungen bestehen. Während der hellere Teil der Euro-Münzen 25 Prozent Nickel enthält, besteht der dunklere nur zu fünf Prozent aus dem Schwermetall.

Dem Schweiß der Handflächen ausgesetzt, bilden die unterschiedlichen Legierungen ein so genanntes galvanisches Element. Ähnlich den Vorgängen in einer Batterie wird dabei durch elektrochemische Vorgänge elektrische Energie freigesetzt. Die Legierungen korrodieren, Nickel wird aus den Münzen herausgelöst.
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Nickelallergie: Rötungen, Jucken, Bläschen
Schätzungen von Allergologen zufolge leiden etwa in Deutschland bis zu sechs Prozent der Männer und elf Prozent der Frauen unter einer Nickelallergie. Kommen sie länger mit dem Metall in Kontakt, rötet sich die Haut, juckt und bildet Bläschen. Vor allem Schmuck, Brillenbügel und Knöpfe gelten als problematische Nickel Quellen. Ob auch Geldstücke, die ja meist nur sehr kurz in der Hand gehalten werden, eine Nickel-Allergie auslösen können, ist bei Experten noch umstritten.
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Europäische Kommission: Keine Gefahr
In einer Stellungnahme betonte die Europäische Kommission, dass bei normalem Gebrauch keine Gesundheitsgefahr von den Euro-Münzen ausgehe. Eine unmittelbare Reaktion auf Grund der Resultate dieser einen Studie halte die Kommission nicht für nötig, sagte Kommissionssprecher Gerassimos Thomas in Brüssel.

Schwedische Wissenschafter hatten bereits Ende vergangenen Jahres vor dem neuen Geld gewarnt. Sie hatten erklärt, dass Ein- und Zwei-Euro-Münzen bei verschwitzten Händen in einer Minute ein Mikrogramm Nickel freisetzen.
->   ''Nature''
->   Europäische Kommission
Artikel rund um den Euro in science.ORF.at:
->   Giftstoffe in Euro-Scheinen gefunden
 
 
 
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01.01.2010