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EU: schärfere Richtlinie für Gentech-Pflanzen  
  Nach einem Beschluss des EU-Parlaments wird es in Europa künftig strengere Regeln zur Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) geben.  
Das Europaparlament billigte am Mittwoch in dritter Lesung die Novellierung der so genannten EU-Freisetzungsrichtlinie von 1990.

Jeder gentechnisch veränderte Organismus muss demnach eine strenge Einzelfall-Prüfung durchlaufen, ehe eine Freisetzung genehmigt wird. EU-Bürger sollen durch die Richtlinie leichter Informationen erhalten. So soll die Kennzeichnung und die Rückverfolgung von GVO in der Lebensmittelkette transparenter werden.
->   Die Freisetzungsrichtlinie von 1990
Öffentliche Register obligatorisch
Die Mitgliedsstaaten müssen ferner ein öffentliches Register über alle Orte anlegen, an denen es Freiland-Versuche mit GVO gibt. Von 2004 an ist außerdem die kommerzielle Nutzung von Organismen mit den umstrittenen Antibiotika-Resistenzen verboten. Die Forschung und Freisetzung dieser Organismen ist jedoch noch bis 2008 erlaubt.
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Im Jahr 2000 gab es weniger Freisetzungsanträge als zuvor
Die Zahl der Freisetzungsanträge in der EU für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ist im Jahr 2000 erstmals stark zurückgegangen.
->   Mehr Informationen dazu unter science.orf.at
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Die neue Freisetzungs-Richtlinie soll das in der EU seit 1998 bestehende De-Facto-Memorandum für die Zulassung von GVO aufheben. Vor der Freisetzung sollen künftig die langfristigen Auswirkungen dieser Organismen auf die Umwelt geprüft werden. Zudem wird die Genehmigung auf zehn Jahre befristet. Die Direktive erlaubt es der EU-Kommission, die Zulassung von GVO vorzuschlagen. Das letzte Wort hat aber ein Gremium nationaler Experten.
Neue Richtlinien ab März
Zur Ettikettierung und Rückverfolgung will die EU-Kommission nach Angaben einer Sprecherin in Brüssel im März oder April gesonderte Richtlinien-Entwürfe vorlegen. Sie sei zuversichtlich, dass dann auch jene sechs EU-Staaten, darunter Österreich, die bislang gegen die EU- Freisetzungs-Richtlinie sind, ihren Widerstand aufgeben.
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Gentech-Pflanzen überleben schlecht in der Natur
Die derzeit bedeutenden gentechnisch veränderten Kulturpflanzen verbreiten sich in der Natur nicht besser als andere Sorten. Das ist das Ergebnis einer zehnjährigen Studie, die britische Forscher Anfang Februar in der Fachzeitschrift "Nature" vorstellten.
->   Mehr zu der Langzeitstudie
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->   Europäisches Parlament
 
 
 
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01.01.2010