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Neues Projekt für Grazer Weltraumforscher  
  Grazer Weltraumforscher werden mit zwei Experimenten an einem neuen Forschungsprojekt zum Magnetfeld der Erde beteiligt sein: 2003 sollen zwei Kleinsatelliten ins All starten - mit an Bord die Grazer Entwicklungen.  
Über zwei Jahre nach dem Start der so genannten CLUSTER-Satelliten haben Wissenschaftler des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) abermals einen Vertrag über die Beteiligung an einem Forschungsprojekt des Erd-Magnetfeldes unterzeichnet. "DoubleStar" ist ein Gemeinschaftsprojekt von China und der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
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Das Magnetfeld der Erde: Schutzschild gegen Sonnenwinde
Das Magnetfeld der Erde funktioniert wie ein Schutzschild gegen den aggressiven Sonnenwind. Der überwiegende Teil dieses Teilchenstromes wird abgelenkt und an der Erde vorbeigeleitet. Dabei gibt es aber auch Schwachstellen in der Magnetosphäre. Vor allem an den Polen können entlang magnetischer Feldlinien immer wieder ganze Pakete des Sonnenwindes bis in tiefere Schichten der Erdatmosphäre gelangen. Der Partikelstrom reagiert dabei mit Luftmolekülen, auf der Erde ist dieses Phänomen als Polarlicht zu beobachten. Heftige Sonnenstürme können aber auch elektrische Anlagen beschädigen oder den Funkverkehr stören.
->   Weitere Informationen zum Magnetfeld der Erde
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Elektrische Aufladung von Satelliten
Die vier Satelliten der CLUSTER-Mission nehmen seit rund zwei Jahren die Magnetosphäre unter die Lupe. "DoubleStar" ist als Ergänzung der CLUSTER Satelliten gedacht. Wie schon bei CLUSTER werden auch dabei zwei Experimente von den Grazer Wissenschaftlern gestellt.

DSP-ASPOC regelt die elektrische Aufladung von Satelliten. Diese Aufladung entsteht vor allem durch die ultravioletter Strahlung der Sonne. Dadurch werden aus der Oberfläche des Satelliten Elektronen herausgeschlagen - der Flugkörper lädt sich positiv auf, was wiederum die Messungen der empfindlichen wissenschaftlichen Geräte stört.

Abhilfe schafft das unter der Federführung der Austrian Research Centers (ARC) entwickelte Instrument ASPOC. Dabei wird die überschüssige positive Ladung über Ionen des Flüssigmetalls Indium gleichsam von Bord gepumpt.
FluxGate-Magnetometer zur Messung der Magnetfelder
Das zweite Experiment - DSP-FGM - der Grazer Weltraumwissenschaftler um Wolfgang Baumjohann gilt als Schlüsselexperiment der ganzen Mission. Das in England konstruierte so genannte FluxGate-Magnetometer dient der eigentlichen Messung der Magnetfelder der Erde. Hard- und Soft-Ware wurden dazu in Graz entwickelt.

Das IWF erhält von der ESA 1,2 Millionen Euro für den Bau der beiden Experimente. Die beiden Kleinsatelliten von "DoubleStar" werden 2003 auf elliptische, zu einander senkrecht stehende Bahnen um die Erde geschossen. Dabei wird sich ein Flugkörper der äquatorialen Magnetosphäre, der andere den erdnahen Verhältnisse über den Polen widmen.
->   Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF)
->   Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
->   Austrian Research Centers (ARC)
 
 
 
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01.01.2010