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Forschungsprojekt AUSTRON wartet auf Realisation  
  Das Großforschungsprojekt Austron harrt der Realisierung. Österreichische Wissenschftler fordern jetzt die rasche Umsetzung des zukunftsweisenden Projektes, denn die Chancen hierfür stünden derzeit gut.  
Noch gibt es ein sogenanntes window of opportunity - noch sind also die Gegebenheiten in Europa günstig für die Errichtung einer Großforschungsanlage in Österreich, sagen die Wissenschafter.

Allerdings: auch andere Länder bemühen sich mittlerweile, so ein Großprojekt an sich zu binden.
Neutronenspallationsquelle zur Materialprüfung und Tumorbehandlung
In einer Neutronenspallationsquelle werden Neutronen nicht wie herkömmlich im Reaktor erzeugt, sondern durch Beschuss einer Metallplatte mit Protonen.

Die freiwerdenden Neutronen können gebündelt und der Strahl zum Durchleuchten von Materialien eingesetzt werden. Der Vorteil dabei: es entsteht kein radioaktiver Abfall.
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Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Insbesondere in der Medizin könnten durch Protonen und Ionenstrahlen bisher schlecht oder gar nicht behandelbare Tumoren - etwa Lungenkrebs - punktgenau angegriffen werden.
Immer wichtiger wird auch die Prüfung von neuen Materialien, etwa auf Härte oder auf Leitfähigkeit. Aber auch in der Biologie und in der Chemie - etwa beim Testen der Hautverträglichkeit von Haarschampons könnten solche Neutronenbeschleuniger eingesetzt werden.
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Suche nach Partnern
Großforschungsanlage, das bedeutet, dass nicht ein Land, sondern gleich mehrere sich an so einem Projekt beteiligen.

Bei der Suche nach Partnern war Österreich bisher durchaus erfolgreich, sagt der dafür zuständige frühere Außenminister Peter Jankowitsch.Insbesondere die Nachbarländer Österreichs in Osteuropa aber auch Italien oder die Schweiz hätten Interesse bekundet.
Politische Entscheidungen gefordert
Was jetzt nötig wäre, sind konkrete politische Entscheidungen für das AUSTRON-Projekt, sagt der Rektor der Technischen Universität Wien, Peter Skalicky: "Wenn wir sagen, Österreich steht dahinter und macht auch ein attraktives Angebot, dann müssen wir dieses Angebot auch in Zahlen gießen. Wir müssen eine Finanzierungsgesellschaft errichten und eine Standortentscheidung treffen."

Rund zwei Milliarden Schilling, also knapp die Hälfte der Gesamtkosten der ersten Ausbaustufe von AUSTRON müsste Österreich in einem Zeitraum von sieben Jahren selbst aufbringen, schätzt Skalicky.Standort der Großforschungsanlage könnte Wiener Neustadt sein.
->   AUSTRON - Homepage
 
 
 
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01.01.2010