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Parasiten schuld am kürzeren Leben der Männer?  
  Die männliche Lebenserwartung liegt im Schnitt sechs Jahre unter der von Frauen. Britische Forscher verdächtigen nun Parasiten, an der kürzeren Lebensdauer von Männern mit schuld zu sein.  
Traditionell wird der frühere Tod der männlichen Bevölkerung mit ihrem höheren Opferanteil bei Autounfällen, Gewalttaten und Selbstmorden erklärt.

Doch Sarah Moore und Kenneth Wilson von der britischen Universität Stirling tippen auf einen zusätzlichen Faktor. Durch die Reihe durch haben sich männliche Säugetiere einer größeren Parasitenlast zu erwehren, schreiben die beiden Forscher in "Science" vom Freitag.
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Maximale Lebenserwartung noch nicht in Sicht?
Insgesamt könnten die Menschen möglicherweise deutlich älter werden als bislang angenommen. Denn die Lebenserwartung hat in den letzten 160 Jahren mit verblüffender Regelmäßigkeit - um drei Monate pro Jahr - zugenommen. Das belegt eine gemeinsame Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung und der Universität Cambridge, die im Mai ebenfalls im US-Wissenschaftsjournal "Science" erschienen ist.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Zusammenhang nicht belegbar
Diese Parasitenlast dürfte sich im Verlauf von Jahren oder Jahrzehnten lebensverkürzend auswirken, spekulieren die Wissenschaftler. Zur Erklärung für die größere Anfälligkeit männlicher Säuger nennen die beiden Biologen mehrere Gründe, können den Zusammenhang jedoch nicht belegen.

Eine mögliche Erklärung sei, dass Männer auf Grund ihrer Größe mehr Parasiten in sich beherbergen und allein deshalb von mehr Erregern attackiert werden. Eine andere Möglichkeit wäre, dass das männliche Hormon Testosteron die Abwehrkräfte dämmt und ein Mann deshalb anfälliger für Parasiten macht als eine Frau.
Lebensweise aus möglicher Faktor
Ian Owens, ein britischer Kollege der beiden Wissenschaftler, weist in einem Begleitartikel von "Science" darauf hin, dass die Gefahr, einer Infektion zu erlegen, in den USA, Großbritannien und Japan für Männer doppelt so groß ist wie für Frauen. In Ländern wie Kasachstan und Aserbeidschan liege das Risiko für Männer sogar bei einem Faktor vier.

Er verweist zudem darauf, dass Männer und männliche Säugetiere auf Grund ihrer Lebensweise im Durchschnitt einer erhöhten Gefahr des Parasitenbefalls ausgesetzt sein könnten. So kehre sich das Verhältnis in einigen Regionen um, in denen zum Beispiel Frauen durch Wäschewaschen im Fluss häufiger von bestimmten Fadenwürmern befallen werden als Männer.
->   "Science"
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01.01.2010