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Neue Krebstherapie in Wiener Neustadt geplant  
  In Wiener Neustadt soll ein Krebstherapie- und Forschungszentrum entstehen - es wäre das weltweit dritte seiner Art. Mit einer neuen Therapie könnten dort bisher unheilbare Krebsarten behandelt werden.  
1.300 Patienten in Österreich, die heute als nicht heilbar gelten, könnten mit der so genannten Kohlenstoff-Ionen-Therapie in einigen Jahren behandelt werden, hieß es bei der Präsentation des Projekts.
Chance für krebskranke Kinder
Vor allem krebskranke Kinder sollen laut heimischen Strahlentherapeuten davon profitieren - das Gewebe im kindlichen Körper ist besonders strahlenempfindlich. Die Therapie wäre für Tumoren in der Nähe von Gehirn, Rückenmark, Augen, Lunge oder des Enddarms geeignet.
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Präziser strahlen mit Kohlenstoff-Ionen-Therapie
Die Kohlenstoff-Ionen-Therapie durchdringt nicht den ganzen Körper, sondern schont das gesunde Gewebe: Ein dünner Strahl tastet den Tumor Millimeter für Millimeter ab und bestrahlt ihn. Laut Brigitte Pakisch, Leiterin der Strahlentherapie am Krankenhaus Wiener Neustadt, sind die Kohlenstoff-Ionen gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie drei bis vier mal wirksamer.
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Therapieform noch in Entwicklung
Doch diese spezielle Krebsbehandlung ist weltweit erst im Aufbau begriffen. Bisher wurde sie nur an zwei Zentren ausprobiert, nämlich in Chiba in Japan und in Darmstadt in Deutschland - an insgesamt über 1.100 Patienten.
"Weltspitze" in Medizin und Forschung
Für diese Krebstherapie in Wiener Neustadt ist ein Teilchenbeschleuniger notwendig. Er könnte nicht nur zur Behandlung von Krebspatienten genutzt werden, sondern auch für strahlenbiologische, medizinphysikalische und medizinische Forschung.

Mit der Teilchenbeschleunigungsanlage würde Österreich zur "Weltspitze" in Medizin und Technik bzw. Forschung gehören, sagt Erich Griesmayer, technischer Projektleiter des geplanten "MedAustron".
Finanzierung ungewiss
Das geplante Forschungszentrum in Wiener Neustadt wird 100 Millionen Euro kosten, die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Der Spatenstich soll 2004 erfolgen, der erste Patient könnte dort frühestens im Jahr 2009 behandelt werden.
Die Organisation von MedAustron
Der medizinische Projektleiter von MedAustron ist Thomas Auberger, stellvertretender Klinikvorstand der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universität Innsbruck.

Das Projektmanagement und die Ausarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen übernimmt die Firma Fotec - ein Tochterunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Fotec
->   MedAustron (noch ohne Inhalt)
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01.01.2010