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Eine neue Direktorin für die Nationalbibliothek  
  Die Österreichische Nationalbibliothek hat eine neue Generaldirektorin. Die 40-jährige Johanna Rachinger kommt aus dem Verlagswesen und soll die NB in die Ära der Vollrechtsfähigkeit führen. Heute wurde Johanna Rachinger offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.  
50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte Johanna Rachinger als Geschäftsführerin des Ueberreuter- Verlags unter ihrer Ägide - mit der NB übernimmt sie am ersten Juni vom scheidenden Direktor Hans Marte nicht nur die Führung von circa sechsmal sovielen Personen, sondern auch die Verantwortung für weltberühmte Sammlungen, wie die größte Papyrussammlung der Welt und einen riesigen Bestand von Büchern- ob handgeschrieben oder gedruckt.
"Habe großen Respekt"
"Ich habe großen Respekt vor dieser altehrwürdigen Institution, und ich sage das wirklich mit Respekt und nicht mit Polemik. Ich sehe die Nationalbibliothek als große Schatzkammer mit der man behutsam umzugehen und für weitere Generationen zu bewahren hat, "so Rachinger.
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Raumnot der Musiksammlung
Eines der brennendsten Probleme, das sie in naher Zukunft wohl angehen muss, ist die drückende Raumnot der Musiksammlung, eine der bedeutendsten der Welt, die überraschend nun doch keinen Platz im neugebauten Tiefspeicher der Albertina erhalten dürfte. Hier wird wohl viel an besserer Kommunikation notwendig sein, da Musikarchivdirektor Günter Brosche erst von einer Baustellentafel erfahren hat, dass seine Sammlung entgegen vorheriger Zusagen nun doch nicht im Tiefspeicher residieren wird. Er stelle sich die Frage, ob die Musiksammlung mittlerweile vergessen worden sei.
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Gang in die Vollrechtsfähigkeit
Darüber hinaus ist die Nationalbibliothek eine wissenschaftliche Anstalt, die nicht nur Schriften sammelt, sondern sie auch aufarbeitet. Hier soll die managementerfahrene und mit besten Referenzen versehene Johanna Rachinger die Nationalbibliothek in die Vollrechtsfähigkeit führen, damit die starke Abhängigkeit von jährlich beschlossenen Bundesbudgets ein Ende hat:

"Kürzere Entscheidungswege bedeuten weniger Bürokratie und, dass man Dinge schneller vorantreiben kann. Mehr Flexibilität bei Personal und Budget sind möglich", so die neue Direktorin.
Führung nach wirtschaftlichen Kriterien?
"Man wird sich auch überlegen, wieweit die Nationalbibliothek nach wirtschaftlichen Kriterien geführt werden kann - soweit das bei einer wissenschaftlichen Einrichtung überhaupt möglich ist, und das ist sicher begrenzt. Man muss sich aber überlegen , wo man zusätzliche Mittel lukrieren kann."

Diese Sponsorgelder sollen zu den jährlichen 254 Millionen Schilling an Basisfinanzierung des Bundes treten. Dennoch, so betont das Bildungsministerium, ist die wissenschaftliche Anstalt Nationalbibilothek nicht auf Gewinn ausgerichtet.
->   Österreichische Nationalbibliothek
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01.01.2010