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Junge Vulkane unter arktischem Eis entdeckt  
  Mit Hilfe von Sonarantennen des atomgetriebenen Unterseeboots USS Hawkbill wurde eine geologische Überraschung am Ozeanboden unter dem arktischen Eis entdeckt: Zwei junge, noch in den letzten 100 Jahren aktive, Vulkane.  
Bisher galten Vulkanausbrüche entlang langsam wandernder Abschnitte der mittelozeanischen Rücken als extrem selten und unerheblich. Einer der beiden, von der Hawkbill, entdeckten Vulkane befindet sich jedoch an einem Ort, der mit einer 1999 von Seismologen entdeckten Erdbebenfolge in Zusammenhang steht. Dies berichten M. H. Edwards und Kollegen von der Universität von Hawai in Manoa im aktuellen Nature (Nature 409, pp 808-812; 2001).
Unterschiedliches Alter
Die Messungen ergaben, dass beide Vulkane tiefe linienartige Einschnitte an der Oberfläche haben. Von disen nimmt man an, dass sie durch spezifische tektonische Prozesse entstanden sind und deren Intensität vom jeweiligen Standort des Vulkans abhängt.

Der westlicher gelegener der beiden Vulkan ist eindeutig weniger von diesen Deformierungen betroffen. Einen Hinweis für den Grund dieser Tatsache liefern die erstarrten Lavaströme des Vulkans. Sie scheinen durch tektonische Bewegungen weitaus weniger verschoben worden zu sein als die Lavaströme des östlichen Vulkans. Daher nehmen die Wissenschaftler an, dass der westlichere Vulkan der Jüngere ist.

 


Dreidimensionale Ansicht des westlichen Vulkans

 


Dreidimensionale Ansicht des östlichen Vulkans
Unbekannter Meeresgrund
Der Meeresboden unterhalb der undurchdringlichen arktischen Eisdecke zählt zu den letzten noch kaum erforschten Gebieten der Erde. Packeis bedeckt permanent den Arktischen Ozean, be- und verhindert Schiffsverkehr und macht so eine herkömmliche Vermessung des Meeresbodens unmöglich. Die dicke Eisdecke verhindert sogar die Tiefenvermessung per Satellit. Daher wurde vor einigen Jahren von der US Navy und der National Science Foundation das Projekt Science Ice Exercises, kurz SCICEX, gegründet.
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SCICEX
Atomar getriebene U-Boote sollen mit Hilfe eines geophysikalischen Vermessungssystems drei dimensionale Karten des arktischen Meeresboden erstellen.
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Stärker und öfter als bisher angenommen
Beide Vulkane stehen in Verbindung mit dem Gakkel-Rücken unter dem arktischen Eis, der von allen mittelozeanischen Rücken am langsamsten wandert. Ihre Entdeckung deutet darauf hin, dass Eruptionen entlang des extrem langsam wandernden Gakkel-Rücken auf einzelne Stellen konzentriert sind und öfters vorkommen als man bisher dachte.
->   Universität von Hawai
->   Nature Magazine
 
 
 
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01.01.2010