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Garten Eden - das Paradies auf Erden  
  In Cornwall im Südwesten Englands wächst ein Dschungel im größten Glashaus der Welt heran. Mit mehr als 4.000 Pflanzenarten aus drei Klimazonen auf einem Fleck ist der "Garten Eden" in jeder Hinsicht ein Projekt der Superlative.  
Expedition ins Paradies
Der Garten Eden in Cornwall ist ein wahres Paradies. In einem Gewächshaus, in dem 24 Autobusse hintereinander parken könnten und elf Londoner Doppeldeckerbusse aufeinander getürmt Platz hätten, wächst ein gigantischer Regenwald heran.

Bei einem Rundgang durch die riesige Kuppel machen die Besucher eine Expedition durch die tropischen Regenwälder Südamerikas, Afrikas und Asiens, werden von künstlichem Nebel und einem 25 Meter hohen Wasserfall erfrischt und können kurz in einer malaysischen Holzhütte ausruhen. Unterwegs sehen sie Mahagonibäume, Bananenstauden, Vanillepflanzen, Kaffeebohnen, Kakaobäume, Reisfelder und vieles, vieles mehr.
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Pflanzen, die Geschichten erzählen
Im Garten Eden sind Pflanzen zu finden, die Geschichten erzählen. Von Seefahrern, Kaffeepflückern, Giftpfeilen und Gewürzhändlern werden die Expeditionsleiter berichten, und davon, wie viele Produkte und Lebensmittel aus unserem Alltag aus den Tropenwäldern kommen. Die Besucher werden dadurch verstehen können, wie sehr ihr Leben von dem der Pflanzen abhängig ist. Statt Schautafeln und belehrenden Videos begegnet man im Garten Eden Menschen, die die Geschichten der Bäume und Sträucher, Früchte und Gewürze erzählen, vorspielen oder in Kunstwerken darstellen
->   Eden Project
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Architektonische Meisterleistung

Die beiden Gewächshäuser sind eine architektonische Meisterleistung. Sie sind nach dem Vorbild der Natur gebaut und sehen aus wie eine Verschmelzung von Seifenblasen und Bienenwaben.

Die Konstruktion aus Stahl ist extrem leicht und trotzdem sehr stabil. Die einzelnen Waben sind mit einer völlig neuen Folie bespannt, die viel leichter ist als Glas, nicht verschmutzt und wesentlich mehr Licht durchläßt. Ein Luftpolster zwischen den Folien-Schichten sorgt für optimalen Temperaturausgleich.
Recycling pur
Heizung, Belüftung und Bewässerung des riesigen Gewächshauses sind energiesparend und rohstoffschonend. Die 80.000 Tonnen Erde für die Kuppeln und die Freifläche wurden direkt am Gelände aus Pflanzenabfällen hergestellt.
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Drei Klimazonen
Neben dem großen Glashaus mit tropischen Regenwäldern aus mehreren Kontinenten gibt es ein kleineres mit Gewächsen aus dem Mittelmeerraum, Kalifornien und Südafrika, in dem zum Beispiel 100 Jahre alte Olivenbäume wachsen. Auf dem Freigelände können die Besucher durch eine große Arena der gemäßigten Klimazone wandern, in der Sonnenblumen, Weizen, Hanf und andere Nutz- und Zierpflanzen Englands und Mitteleuropas wachsen.
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Eigene Gärtnerei
Die rund 50.000 Pflanzen für den Garten Eden kommen vor allem aus botanischen Gärten und von Universitäten in England und anderen Ländern Europas. Einige seltene Arten sind Geschenke aus Übersee oder von privaten Züchtern und wurden in der Gärtnerei des Eden Project vermehrt.

Für die Betreuung der Gewächse wurden viele Experten zusammengeholt. Denn kein Mensch kann allein über 4.000 verschiedene Arten aus aller Herren Länder Bescheid wissen.
Noch Fragen?
Woraus werden Gummistiefel gemacht, aus welchem Holz ist die Gitarre von Eric Clapton geschnitzt und wieso kann ein Material aus Pflanzenabfällen und Harzen um vieles stärker und leichter sein, als jede Kunstfaser? Diese und tausend andere Fragen werden im Besucherzentrum des Eden Project beantwortet.

Mit Humor, Phantasie, Kunst und ein bißchen Technik wird gezeigt, was passiert, wenn es keine Pflanzen mehr gäbe. Das bedeutete auch das Ende der Menschheit.

Sonja Bettel
->   Modern Times
 
 
 
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01.01.2010