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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
"Grenzpolizei" gegen Invasion fremder Arten  
  Eine ökologische "Grenzpolizei" soll künftig die Invasion fremder Arten bremsen. Das Projekt Global Invasive Species Programme (GSIP) wurde auf dem weltgrößten interdisziplinären Wissenschaftskongress in San Francisco vorgestellt.  
Seit Beginn des Massentourismus werden immer mehr natürliche Tier- und Pflanzenlebensräume von eingeschleppten Arten aus der Balance gebracht.
Zu den bekanntesten Eindringlingen gehören Zebramuscheln am Bug von Luxuslinern und Motorbooten, exotische Gräser und Blumen im Reisegepäck sowie Schlangen, die sich als blinde Passagiere im Radkasten eines Jets einschmuggeln.
Daher entwickelten Forscher, Politiker und Anwälte in aller Welt eine Strategie, welche die Invasion fremder Arten bremsen und, wo nicht mehr aufzuhalten, ihren Schaden lindern soll.
Regelungen für Ex ¿ und Import
Der Umweltbiologe Harold Mooney von der Stanford Universität (Kalifornien), stellte das Papier, Global Invasive Species Programme (GSIP) genannt, vor. Ebenso wichtig wie eine gemeinsame internationale Gesetzgebung für Ex- und Import ist laut Mooney aber die Gründung eines internationalen Fonds: ''Wenn du etwas importierst und es gerät außer Kontrolle, dann musst Du auch für den Schaden zahlen''.
Ökosysteme von Inseln besonders betroffen
Eines der besonders drastischen Beispiele ist die Insel Guam im Pazifik. Sie verlor durch die Invasion der braunen Baumschlange zehn heimische Vogelarten, sechs Eidechsen- und zwei Fledermausarten. Zu mehr als einer Million Exemplare hat sich die einst eingeschleppte Schlange inzwischen vermehrt, schätzen Experten auf der Insel. Sie kriechen über Stromkabel, erzeugen ständig Stromausfälle, jagen in Hühnerställen und dringen über die Kanalisation sogar in Wohnhäuser ein.
Noch ein paar Beispiele
Das Ökosystem - und damit der Lebensunterhalt vieler Anwohner - des Victoria-Sees in Afrika litt lange unter einer eingeführten Hyazinthenart. Die so genannten verrückten Ameisen veränderten mit ihren Superkolonien den Regenwald der Weihnachtsinseln (Christmas Islands), und eingeschleppte Sterndisteln machen den heimischen Wüstengräsern Kaliforniens den Lebensraum strittig.

Das soll in Zukunft mit einheitlichen internationalen Gesetzen für den Ex- und Import sowie mit schnellen und wirksamen Methoden im Schadensfall anders werden.
 
 
 
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01.01.2010