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EU: Mehr private Forschungsförderung notwendig  
  Forschungsförderung wird in Österreich immer mehr zur Privatsache. Nur mehr 40 Prozent stammen von der öffentlichen Hand. Eine Tendenz, die im Rahmen des 6. EU-Rahmenprogramms noch verstärkt werden soll.  
Nur mehr 40 Prozent öffentliche Forschungsförderung
Langsam aber sicher hat sich der Anteil der Zuwendungen aus der Industrie in den letzten Jahren soweit erhöht, dass die öffentliche Hand mittlerweile nur mehr circa 40 Prozent der Finanzmittel für Forschung und Entwicklung beisteuert.

Die EU möchte diese Tendenz indes noch verstärken. Das wurde heute am Rand einer Tagung in der Industriellenvereinigung über die Schwerpunkte des 6. EU-Rahmenprogramms deutlich.
EU-Rahmenprogramm: 3 Schwerpunkte
Nanotechnologie, Werkstoffe und Produktionsverfahren - so heißen jene Schwerpunkte des 6. EU-Rahmenprogramms, die für die Industrie als wichtig gelten.

So versammelten heute das Büro für internationale Forschungs- und Technologiekooperation und die Industriellenvereinigung Forscher, Industrielle und Politiker, um zu klären, wie Österreich in diesen Feldern arbeitet.
Nanotechnologie - Schlüssel zur Zukunft
Der Andrang zu dem Programm, das von 2002 bis 2006 läuft ist hierzulande jedenfalls groß: 1500 Projekte mit österreichischer Beteiligung sind eingereicht worden, vorerst 200 von ihnen werden im November ausgewählt.

Die Qualität sei außergewöhnlich hoch, sogar auf dem hochspezialisierten Gebiet der Nanotechnologie liege Österreich sehr gut, sagt Hervé Pero, der in der Europäischen Kommission für Produkte, Prozesse und Organisation zuständig ist.

Nanotechnologie ermöglicht den Zugriff auf einzelne Bausteine der Materie und gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
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"Österreich unter den Führenden der Forschung"
Peros Beurteilung der österreichischen Performanz fällt durchaus positiv aus: "Österreich ist unter den Führenden in der Industriellen Forschung, zum Beispiel bei Spezialstahl oder neuen Keramiken und bei Mikro- und Nano-Systemen. Dazu gehören die Lebenszyklen von Produkten und Prozessen, beispielsweise in der Elektronik."

"Österreich hat aber auch durch seine strategische Lage eine Schlüsselrolle: Immerhin werden die jetzigen EU-Beitrittskandidaten beim nächsten Rahmenprogramm schon vollberechtigt dabei sein. Österreich muss Katalysator für neue europäischen Forschungsteams sein", so Pero.
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EU-Förderungen müssen steigen
Steigen müssen laut Pero auch die Anteile der EU-Förderungen und der Industriebeteiligung am Forschungsbudget. EU-weit soll nur mehr ein Drittel der Forschungsförderung aus öffentlichen Töpfen kommen. In Österreich sind es derzeit noch 40 Prozent.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaftsredaktion
 
 
 
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01.01.2010