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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Neue Behandlungsmöglichkeiten der Handchirurgen  
  Neueste Erkenntnisse in der Behandlung von Beuge- und Strecksehnen sowie über Rettungseingriffe am Handgelenk werden bei einer Konferenz von Handchirurgen in Wien präsentiert.  
Neue Konzepte der primären und sekundären Behandlung von Verletzungen werden vorgestellt. Die dynamischen Verbandanordnungen nach primären Sehnennähten am Handrücken und über dem Handgelenk haben sich nach Auskunft der Veranstalter bewährt und wurden verbessert.

Zur Verankerung von Sehnenausrissen am Knochen wird ein neues Titanplättchen präsentiert.
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Symposion
Das 43. Symposion der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie (DAH) wird von der Österreichische Gesellschaft für Handchirurgie (ÖGH) veranstaltet.
->   Mehr über das Symposion
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Beugesehnenverletzungen, Strecksehne ...
Eines der drei Schwerpunktthemen widmet sich den neuesten Erkenntnissen bei der Versorgung von Beugesehnenverletzungen. Durch die Verbesserung der Nahttechniken in Kombination mit einem exakt definierten Nachbehandlungskonzept mit "dynamischen Schienen" konnten die Behandlungsergebnisse deutlich verbessert werden. Das zweite Schwerpunktthema widmet sich der Strecksehne.
... Rettungseingriffe am Handgelenk
Drittes Schwerpunktthema sind die so genannten Rettungseingriffe am Handgelenk. In früheren Zeiten war die Versteifung des Handgelenkes die einzige Möglichkeit, den Schmerz um den Preis des Verlustes der Beweglichkeit los zu werden. Nun gibt es die "Rettungsoperationen", die bei weitgehender Ausschaltung des Schmerzzustandes eine Beweglichkeit des Gelenkes erhalten.
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Knapp 25.000 Verletzungen pro Jahr
In Österreich wurden im vergangenen Jahr 24.921 Verletzungen am Handgelenk, der Hand und den Fingern stationär behandelt. 5.133 dieser Verletzungen wurden in den sieben Unfallkrankenhäusern der AUVA stationär behandelt. Viel größer ist die Zahl der ambulanten Behandlungen. Allein im Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler in Wien werden pro Jahr über 20.000 Patienten mit solchen Verletzungen ambulant behandelt.
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Spezialdisziplin "Handchirurgie" ...
Die ÖGH hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, die offizielle Anerkennung der Zusatzbezeichnung "Handchirurgie" in Österreich zu erreichen. Weltweit gesehen hat sich die Disziplin in den vergangenen Jahren innerhalb der chirurgischen Fächer zu einem Spezialgebiet entwickelt.

In 13 von 20 Ländern, die der Europäischen Gesellschaft für Handchirurgie angehören, gibt es bereits eine öffentliche Anerkennung in Form eines Diploms, einer Zusatzbezeichnung oder eines eigenen Facharzttitels.
... auch sozioökonomisch bedeutsam
Oberarzt Martin Leixnering, Kongresspräsident sowie Leiter der Handambulanz im UKH Lorenz Böhler: "40 Prozent aller Verletzungen bei Unfällen des täglichen Lebens betreffen Finger, Hand und Handgelenk. Bei all diesen Verletzungen sind maßgeschneiderte, den aktuellen Forschungsergebnissen entsprechende Behandlungskonzepte gefragt. Diese können nur von ausgebildeten Experten entwickelt und ausgeführt werden. Daher ist es Aufgabe der Österreichischen Ärztekammer gemeinsam mit der ÖGH, die Spezialisierung im Fach Handchirurgie durchzusetzen, allein schon aus sozialökonomischen Gesichtspunkten. Ein schlechtes Behandlungsergebnis bei einer Beugesehnenverletzung bei einem 30-jährigen Arbeiter kostet den Staat Österreich durchschnittlich 112.000 Euro."
 
 
 
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01.01.2010