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Abbauprodukt von Nikotin verändert Proteine  
  Amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, dass ein Abbauprodukt von Nikotin im Körper zahlreiche Schäden hervorruft. Die Substanz Nornikotin führe unter anderem dazu, dass Eiweißstoffe verändert werden.  
Das erläutern Kim Janda und Kollegen vom Scripps Forschungsinstitut in La Jolla (Kalifornien) im US-Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" vom Dienstag. "Nornikotin modifiziert die Proteine auf Dauer und verändert damit ihre Funktion", heißt es darin weiter.
Reaktionen produzieren toxische Substanzen
Der Stoff sorge auf bisher unbekannte Weise dafür, dass an der Oberfläche von Eiweißen falschen Zuckermoleküle angeheftet würden. Als Folge könnten diese Eiweißstoffe Reaktionen eingehen, aus denen toxische Stoffe hervorgingen.

Diese so genannten "Advanced Glycation Endproducts" seien aus früheren Studien als entscheidende Faktoren bei der Entstehung von Diabetes, Krebs, Arteriosklerose und Alzheimer bekannt.
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Tabakrauch, Nikotin und die Folgen
Jeder dritte Österreicher raucht - damit liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Rund 14.000 Österreicher sterben jährlich an den Folgen ihres Tabakkonsums. Der Luftschadstoff Tabakrauch besteht aus mehr als 4.500 chemischen Verbindungen mit unterschiedlichsten Wirkungen. Bislang konnten mehr als 50 Substanzen nachgewiesen werden, die das Erbgut verändern und Krebs erzeugen können.

Lange Zeit hieß es, dass der Nikotingehalt einer Zigarette zwar Abhängigkeit hervorrufe, aber keinerlei gesundheitsschädliche Folgen habe. Mittlerweile konnten Wissenschaftler aufgrund von Tierversuchen nachweisen, dass Nikotin das Wachstum von Blutgefäßen und somit die Entstehung von bösartigen Tumoren und von Gefäßverkalkung verstärkt.
->   science.ORF.at: Nikotin ist doch schädlich
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Raucher: Mehr veränderte Proteine
Diese Produkte "sollten einfach nicht vorkommen. Der Körper kann nicht mit ihnen umgehen", erläuterte Tobin Dickerson vom Scripps-Institut. Im Blut von Rauchern fanden die Forscher mehr durch Nornikotin veränderte Proteine als bei Nichtrauchern.

Aus den Blutproben schlossen die Wissenschaftler außerdem, dass Nornikotin der Stoff sein könnte, der Raucher süchtig macht. Während sich Nikotin schnell abbaue, ließe sich Nornikotin auch nach geraumer Zeit noch in dem Blut von Rauchern nachweisen, berichtet das US-Team.
->   "Proceedings of the National Academy of Sciences"
->   Scripps Research Institute
Mehr zum Thema Rauchen und Nikotin in science.orf.at:
->   WHO-Studie: Rauchen gefährlicher als bisher angenommen
->   Impfung soll gegen Nikotinsucht helfen
 
 
 
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01.01.2010