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Ernährungsstudie: Wie und was die Österreicher essen  
  Die Österreicher essen immer häufiger außer Haus, sie bevorzugen Hausmannskost, während fleischarme, vegetarische oder internationale Küche nur eine Minderheit begeistert. Wichtigstes Kriterium zur Beurteilung der Qualität von Lebensmitteln ist ihre "Frische". Gekocht wird nach wie vor in erster Linie von Frauen, aber der Anteil männlicher "Hobbyköche" ist im Steigen.  
Zu diesen Ergebnissen kommt die "Österreichische Ernährungsstudie 2002", die Montag Abend von der Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (ÖVP) präsentiert wurde.
Abendessen wird zunehmend zur "Hauptmahlzeit"
Die Mahlzeitengestaltung der Österreicherinnen und Österreicher hat sich seit der ersten Ernährungsstudie vor sechs Jahren kaum verändert. 63 Prozent nehmen an Wochen- und Arbeitstagen stets eine Hauptmahlzeit ein, weitere 26 Prozent häufig. Diese Hauptmahlzeit ist in zunehmenden Maße das Abendessen.

Das Mittagessen wird von 43 Prozent bereits außer Haus eingenommen. Dieser Anteil hat in den letzten sechs Jahren zugenommen.
Wenig Zwischenmahlzeiten
Die zur optimalen Abdeckung des Energiebedarfs notwendigen Zwischenmahlzeiten kommen hingegen immer mehr aus der Mode. Es wird generell seltener und unregelmäßiger gegessen, je unregelmäßiger die Lebensgestaltung umso unregelmäßiger wird auch gegessen. Wobei sich das mit zunehmenden Alter wieder in Richtung häufigere und regelmäßigere Mahlzeiten einpendelt.
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Die "Österreichischen Ernährungsstudie 2002" wurde vom Meinungs- und Marktforschungsinstitut Fessel-GfK durchgeführt(1.500 Befragte).
->   Fessel-GfK
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Hausmannskost, die Nummer 1
Was die Kost direkt betrifft, geht den Österreichern nichts über Hausmannskost (23 Prozent essen sie "fast immer", 56 Prozent "häufig").

Der Trend zu leichter fett- und fleischarmer Kost ist seit der letzten Studie ebenso mäßig angestiegen (sieben Prozent "fast immer", 39 Prozent "häufig") wie die Bedeutung von internationaler, v.a. italienischer Küche.
Qualitätskriterien: "Frische" vor "Naturbelassenheit"
Ebenfalls befragt wurden die Kriterien, die die Qualität von Lebensmittel ausmachen. Am häufigsten wurde dabei "Frische bzw. frische Zutaten" (63 Prozent) genannt.

An zweiter Stelle steht die "Naturbelassenheit bzw. Abwesenheit chemischer Zusatzstoffe" (22 Prozent), gefolgt von der "Herkunft der Lebensmittel" - 19 Prozent nannten sie ganz allgemein, 12 Prozent bezogen sich explizit auf österreichische Herkunft.
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Wichtigste Einkaufsquelle ist der Supermarkt
Im Schnitt geht man in einem österreichischen Haushalt drei Mal in der Woche einkaufen. Unangefochten die wichtigste Einkaufsquelle ist der Supermarkt, der im Vergleich zu 1996 noch an Markt gewonnen hat - auf Kosten des Fach- und Einzelhandels. 50 Prozent aller Lebensmittel werden in Supermärkten gekauft, bei Milchprodukten und Käse sind es sogar 82 Prozent, bei frischem Obst 74 Prozent.
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Keine Gentechnik: "Sehr Wichtig" - bei Nachfrage
Bei genauer Nachfrage traten laut Studie aber noch andere Kriterien in den Vordergrund, vor allem, dass Lebensmittel frei von gentechnischen Veränderungen und von Konservierung durch Bestrahlung sein sollen. Jeweils 73 Prozent bezeichneten dies als "sehr wichtig", während diese Merkmale spontan nur von drei bzw. einem Prozent als Qualitätskriterien genannt wurden.

Erklärt wird dies von den Studienautoren mit dem Hinweis, dass Gentechnik bzw. Bestrahlung "nach wie vor doch nur schwach im Alltagsbewusstsein verankert sind und so lediglich bei direkter Konfrontation damit beachtet werden."
Wichtigste Infos: Preisangabe und Haltbarkeit
An der Häufigkeit, mit der Österreichs Konsumenten die Informationen auf den Lebensmittelverpackungen lesen, hat sich seit dem ersten Ernährungsbericht nichts verändert. Nach wie vor lesen zwei Drittel immer die Preisangabe und die Angaben zur Haltbarkeit, allen anderen Informationen wird weit weniger Aufmerksamkeit zuteil.
Wunsch nach einfachen Orientierungshilfen
Die Beurteilung dieser Lebensmittelinformationen hat sich leicht verbessert - obwohl auch heute nur etwa ein Zehntel der Befragten der Ansicht ist, dass sie "völlig zufriedenstellend" sind. Stark ist auch der Wunsch nach neuen, einfachen Orientierungshilfen, die die Unterscheidung verschiedener Qualitätsstufen erleichtern.
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Neues Portal
Parallel zum Ernährungsbericht hat das Landwirtschaftsministerium die neue Online-Plattform "LEBENSMITTELnet" präsentiert. Sie enthält Produktinformationen, Bezugsquellen, Informationen über Lebensmittelrecht und Kennzeichnung sowie einen Überblick über Lebensmittelwirtschaft und -handel.
->   LEBENSMITTELnet
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Kochen: Für Frauen normal, für Männer Hobby
Geschlechtsspezifische Unterschiede prägen nach wie vor die Praxis des Kochens in den Haushalten Österreichs. Während 94 Prozent der Frauen zumindest gelegentlich kochen, ist dies nur bei 50 Prozent der Männer der Fall.

Zwar ist die Zahl der kochenden Männer gegenüber 1996 leicht angestiegen, doch der Löwenanteil bezeichnet sich als "Hobbyköche". Demgegenüber kochen mehr als zwei Drittel der Frauen regelmäßig, also mehr als vier Mal pro Woche. Zum Vergleich: Bei Männern ist dies nur bei neun Prozent der Fall.
->   Mehr über Ernährung in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010