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Ameisenmännchen imitieren Weibchenduft  
  Um Kämpfe mit anderen Männchen zu verhindern und dadurch ihre Chancen zur Reproduktion zu erhöhen, imitieren manche Ameisen den Duft der weiblichen Tiere.  
Das berichten Sylvia Cremer von der Universität Regensburg und Kollegen in der aktuellen Ausgabe von "Nature"
Feminines Parfum stiftet Verwirrung
Bei der tropischen Ameise Cardiocondyla obscurior hat ein Teil der Männchen Flügel und schwärmt zur Fortpflanzung aus. Flügellose Männchen kämpfen hingegen solange gegeneinander, bis nur eines von ihnen übrig bleibt.

Bei der Begattung der Ameisenkönigin kommen eingeflogene Männchen aber ebenso häufig zum Zuge wie der siegreiche Flügellose. Dafür sorgt ein Duftstoff, mit dem sich die beflügelten Ameisen als Weibchen tarnen und so Kämpfe verhindern.

Das feminine Parfum stiftet allerdings Verwirrung: Die flügellosen Männchen versuchen häufig, ihre fliegenden Rivalen zu begatten, die sie für Weibchen halten.
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Die Studie erschien unter dem Titel "Chemical mimicry: Male ants disguised by the queen's bouquet" in der aktuellen Ausgabe von Nature (Bd. 419, S. 897).
->   Zum Artikel (kostenpflichtig)
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Aggressive Kampftaktik
Auch manche Schlangen- und Käfermännchen vermeiden Konfrontationen mit nachgeahmten weiblichen Düften, von denen normalerweise allerdings die begehrten Weibchen abgestoßen werden.

Die trickreichen tropischen Ameisen seien möglicherweise das erste Beispiel dafür, dass die Duftverkleidung der Männchen genauso gut funktioniere wie die aggressive Kampftaktik, schreibt "Nature".
->   Mehr über Ameisen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010