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Stammzellentransplantation light gegen Blutkrebs  
  Die Behandlung einer besonderen Form des Blutkrebses - des Multiplen Myeloms - soll ein neues Therapiekonzept verbessern. Das Verfahren soll die hohe Sterberate nach einer Transplantation von Blutstammzellen senken.  
Die einzige Chance für die Patienten die an einem Multiplen Myelom leiden ist eine Übertragung von Blutstammzellen, der eine hoch dosierte Chemotherapie vorangehen muss.

Rund 25 Prozent aller Patienten sterben aber nach dem Eingriff - vor allem wegen einer Immunreaktion der transplantierten Abwehrzellen.
Nur bedingt einsetzbar
Daher kann diese Therapie in der Regel nur bei rund zehn Prozent aller Patienten durchgeführt werden, nämlich jüngeren Menschen mit einem genetisch passenden Spender in der Familie.
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Plasmozytom - Multiples Myelom
Das Plasmozytom oder Multiple Myellom ist eine Krebserkrankung, die von B-Lymphozyten ihren Ausgang nimmt und zu der großen Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) gehört. Die Ursachen für die Entstehung des Plasmozytoms sind noch ungeklärt. Das vorherrschende Symptom sind Knochenschmerzen. Charakteristisch für das Plasmozytom ist die Bildung monoklonaler Antikörper, die sowohl im Blut als auch im Urin nachgewiesen werden können. Der Tumor zerstört Knochenmark und Knochen. Etwa ein Prozent aller Krebserkrankungen sind Maligne Myelome.
->   Ursachen, Entstehung und Therapie des Plasmozytoms
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Die "leichte" Transplantation
Um die Nebenwirkungen zu reduzieren, ohne die Heilungschancen zu senken, entwickelten Mediziner des Uniklinikum Hamburg-Eppendorf eine "leichte Transplantation":

Zunächst wird der Patient mit einer hoch dosierten Chemotherapie und der Transplantation von körpereigenen Blutstammzellen behandelt. Drei Monate später kann dann vor der eigentlichen Transplantation von fremden Zellen die Dosis der Chemotherapie deutlich reduziert werden.
Gute Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung
Erste Anwendungen zeigten eine gute Verträglichkeit des neuen Verfahrens, erklärten die Mediziner. Die Sterblichkeitsrate liege mit elf Prozent deutlich unter der bei Standard-Transplantationen.

Bei drei Viertel der Patienten sei zwei Jahre nach Abschluss der Therapie die Krankheit nicht mehr aufgetreten.
Eine Therapie für alle Patienten
Die Wissenschaftler hoffen, dass sich der Erfolg der Methode in weiteren Studien bestätigt und somit künftig ein Großteil der Myelom-Patienten auf Dauer geheilt werden kann.

Den größten Fortschritt sehen die Forscher darin, dass die Transplantation auch bei Patienten möglich werde, für die sie bisher nicht in Frage gekommen sei.
->   Uniklinikum Hamburg-Eppendorf
->   Mehr zum Thema Krebs in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010