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Kaffee senkt Risiko von Altersdiabetes  
  Wer viel Kaffee Tag trinkt, kann sein Risiko, an Altersdiabetes zu erkranken, um 50 Prozent reduzieren. Allerdings müssen es pro Tag schon sieben Tassen sein, sagen holländische Wissenschaftler.  
Daten von über 17.000 Personen untersucht
Rob M. van Dam und seine Mitarbeiter von der epidemiologischen Abteilung für chronische Erkrankungen am nationalen niederländischen Institut für Sozialmedizin in Bilthoven haben die Gesundheitsdaten von insgesamt 17.111 Personen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren in insgesamt zwei Umfragen Ende der achtziger Jahre und Ende der neunziger Jahre verglichen.

Dabei wurden umfangreiche Informationen über den Lebensstil erhoben. Dann erfolgte die Auswertung, deren Ergebnisse jetzt in der britischen Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" (9. November) erschienen sind.
Keine Korrelation bei Tee
Dabei ergab sich ein "Überwachungszeitraum" von insgesamt 125.774 "Patienten-Jahren". Die Fachleute: "Die Teilnehmer an der Studie tranken im Durchschnitt 5,2 Tassen Kaffee pro Tag." Bei der Menge und dem Vergleich mit dem Auftreten von Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) stellten sich dann interessante Ergebnisse heraus: Je mehr Kaffee die Probanden tranken, desto seltener erkrankten sie an dem Leiden.

Mindestens sieben Tassen reduzierten im Vergleich zu höchstens zwei Tassen pro Tag die Häufigkeit auf die Hälfte. Bei Tee gab es keine solche Korrelation.
Erklärung: Magnesium stärkt Insulin
Die Wissenschaftler offerieren auch eine mögliche Erklärung für die Resultate: Kaffee enthält unter anderem auch erhebliche Mengen an Magnesium und andere Spurenelemente, welche die Wirkung des körpereigenen Insulin verstärken können bzw. eine Resistenz des Körpers dagegen verringern dürften. Letzteres ist oft ein Vorstadium der Zuckerkrankheit.
Negative Begleiterscheinungen
Allerdings gibt es auch negative Beobachtungen, welche die Wissenschaftler bei den Kaffeeliebhabern gemacht haben: Sie sind insgesamt häufiger Raucher, ihr Alkoholkonsum ist ebenfalls höher. Die starken Kaffeetrinker in der niederländischen Probandengruppe waren durchschnittlich auch dicker, eher Männer und weniger gebildet als Personen ohne hohen Koffeinkonsum.
->   The Lancet
->   Mehr über Kaffee in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010