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Vorläufige Zustimmung für Handel mit Elfenbein  
  Südafrika, Botswana und Namibia haben die vorläufige Zustimmung der UN-Artenschutzkonferenz in Chile zum begrenzten Handel mit Elfenbein bekommen - die endgültige Entscheidung wird am Freitag fallen.  
Eine Fachgruppe der UN-Konvention zum internationalen Handel mit gefährdeten Tierarten (CITES) stimmte am Dienstag den Anträgen der Regierungen zu, einmalig insgesamt über 60 Tonnen Elfenbein verkaufen zu dürfen.

Die Entscheidung, die mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit zu Stande kam, muss allerdings noch am Freitag im CITES-Plenum bestätigt werden.
Internationales Verbot seit 1989
Der Handel mit afrikanischem Elfenbein war 1989 nach einem Rückgang der Elefantenpopulation in Teilen Afrikas international verboten worden. Neben Botswana, Namibia und Südafrika haben auch Simbabwe und Sambia Anträge gestellt, eine bestimmte Menge Elfenbein verkaufen zu dürfen.

Sie machen geltend, dass sich die Elefantenpopulation erholt habe und mittlerweile in Grenzen gehalten werden müsse. Die Anträge Simbabwes und Sambias wurden jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, die Regierungen dort hätten noch nicht bewiesen, dass sie die Elefantenherden in ihren Ländern angemessen überwachen und schützen können.
Zunahme der Wilderei befürchtet
Befürworter des Handelsverbots befürchten eine Zunahme der Wilderei, sollten die Vorschriften gelockert werden. Botswana und Namibia hatten ursprünglich eine Erlaubnis zum jährlichen Verkauf einer bestimmten Elfenbeinmenge gefordert, sich nach Gegenvorschlägen aus den USA aber auf die einmalige Handelsgenehmigung eingelassen.
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Cites
Seit 1973 ist das Washingtoner Artenschutzabkommen in Kraft. Es reguliert den Handel mit wildlebenden Pflanzen und Tierarten. 160 Mitgliedsstaaten entscheiden über die Schützbedürftigkeit von Arten, ob der Handel verboten, kontrolliert oder der Schutzstatus gestrichen wird. Das Instrument dazu sind Ein- und Ausfuhrbestimmungen. Cites ist seit 1981 in Österreich in Kraft. Die Artenschutzkonferenz findet alle zwei Jahre statt. Heuer stehen 54 Arten zur Entscheidung auf der Liste.
->   Das Washingtoner Artenschutzabkommen
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Gefährliche Botschaft?
Eritrea, wo nur noch wenige Elefanten überlebt haben, nannte die Entscheidung vom Dienstag eine gefährliche Botschaft. "Wir haben eine Botschaft geschickt, dass der afrikanische Elefant nicht mehr so sicher ist wie noch gestern", sagte Delegationsleiter Hagos Yohannes.

Auch Kenia, ein vehementer Befürworter des Handelsverbots, warnte, eine neue Welle von Wilderei könne viele afrikanische Länder überfordern.
->   Cites
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Der Kampf ums Elfenbein geht wieder los
->   Artenschutzkonferenz: Kampf um bedrohte Arten
->   Abholzung der Wälder: Kahlschlag trotz CITES
 
 
 
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01.01.2010