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Neue DNA-Analyse überführt Täter noch schneller  
  Ein Innsbrucker Forschungsteam hat - gefördert vom Wissenschaftsfonds (FWF) - eine neue Methode zur DNA-Analyse entwickelt, die deutlich schneller als bisher noch präzisere Daten für die Gerichtsmedizin liefert.  
Obwohl die Erbinformation der Menschen zum überwiegenden Teil identisch ist, gibt es eine Anzahl von Unterschieden, die ein Individuum einzigartig macht.

Auf dieser Tatsache beruht die Möglichkeit der Gerichtsmedizin, einen Verdächtigen anhand geringer Spuren von Speichel, Blut oder Haut am Tatort als Täter zu identifizieren.
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Bisheriges Verfahren zu ungenau
Bislang wurden diese DNA-Tests mittels des einzig gängigen Verfahrens der so genannten Elektrophorese durchgeführt, mit der man die Länge bestimmter Nukleinsäuren-Fragmente bestimmt. Das Problem: Die Methode lieferte zu ungenaue Informationen.
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Chemiker, Genetiker und Mediziner entwickeln Methode
Der Innsbrucker Analytische Chemiker Christian Huber hat nun gemeinsam mit dem Gerichtsmediziner Walther Parson, dem Genetiker Peter Öfner und dem Chemiker Herbst Oberacher ein einzigartiges Verfahren entwickelt, das noch schneller noch präzisere Daten liefert.
Nicht Länge, sondern Masse wird gemessen
Die Wissenschaftler messen nicht die Länge, sondern die Masse von DNA-Molekülen. "Dazu haben wir zwei gängige Analysemethoden miteinander gekoppelt - und zwar ohne technische Zwischenschritte: die Flüssigkeitschromatographie, eine Art 'molekulares Sortierverfahren', und die Massenspektroskopie, eine Art 'molekulare Waage'", erläutert Huber das Projekt.

"Die erste Methode hilft uns, die meist verunreinigten DNA-Proben zu säubern - dazu haben wir übrigens einen technischen Schritt wesentlich verbessert. Die andere Methode kann minimale Massenunterschiede aufspüren, die Rückschlüsse auf spezifischen Abweichungen im Genom zulassen."
In der Gerichtsmedizin erfolgreich getestet
An der Innsbrucker Gerichtsmedizin wurde die neue Analysemethode bereits erfolgreich getestet. Das schnelle und genaue Verfahren schafft vor allem die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit viele Proben zu untersuchen. "Unser nächste Ziel ist, die Technologie auch außerhalb der Universität für Routinelabors zugänglich zu machen", resümiert Huber.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin
->   Insitut für Gerichtsmedizin Universität Insbruck
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
 
 
 
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01.01.2010