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IIASA forscht seit 1972 an Lösung globaler Probleme  
  Das Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien feiert Geburtstag: Seit mittlerweile 30 Jahren wird dort an Lösungen für globale Probleme wie Umwelt-, oder Bevölkerungsfragen geforscht.  
Die international renommierte Forschungseinrichtung wurde 1972 auf Initiative der USA und der UdSSR gegründet. Das 30-jährige Bestehen des IIASA wird am Dienstag (19.11.) bei einem Empfang durch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) im Bundeskanzleramt gefeiert.
Brückenfunktion zwischen Ost und West
Die globale Dimension vieler Probleme wurde bereits Anfang der siebziger Jahre von Politikern, Wissenschaftern und Wirtschaftstreibenden in Ost und West erkannt.

Das stabile, aber feindliche Kräftegleichgewicht in dieser "kältesten Zeit" des Kalten Krieges war allerdings für Lösungen globaler Probleme keine zufriedenstellende Basis. Das IIASA sollte deshalb eine wissenschaftliche Brückenfunktion zwischen Ost und West einnehmen.
Umbruch im Osten - Neue Anforderungen für das IIASA
Nachdem diese ursprüngliche Absicht durch den politischen Umbruch im Osten verloren gegangen ist, wurden 1994 den neuen Anforderungen angepasste Aufgaben für das Institut beschlossen.

Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich seither vor allem auf die globalen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf den Menschen sowie die nachhaltige Entwicklung.

"Rund 90 Prozent unserer Forschungsarbeiten widmen sich mittlerweile dem Thema 'global change'", erklärte der seit Juli amtierende IIASA-Direktor Leen Hordijk im Gespräch mit der APA.
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Das Spektrum der IIASA-Forschungen
188 Personen aus 27 Ländern, darunter 89 Wissenschafter, arbeiten heute in Laxenburg. Das Spektrum der IIASA-Forschungen reicht von Studien zum globalen Klimawechsel, Erfordernissen und Folgen der weltweit knapper werdenden Energieressourcen und Auswirkungen der Umweltverschmutzung bis zu wirtschaftlich relevanten Problemen und sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen demographischer Veränderungen.
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Wirtschaftsaufbau und Kyoto-Protokoll
Die Ergebnisse der IIASA-Studien waren und sind eine wichtige Basis für viele politische Entscheidungen. So bildeten Forschungsergebnisse des IIASA Grundlagen für den Wiederaufbau der Wirtschaft in den ehemals zentralwirtschaftlich gelenkten Ländern Osteuropas.

Und umweltrelevante Studien und Modellrechnungen des Instituts fanden in den vergangenen Jahren immer wieder Eingang in große Umweltkonferenzen und abkommen, beispielsweise das Kyoto-Protokoll.
Bücher und wissenschaftliche Publikationen
Auch rein quantitativ kann sich der Output des Instituts sehen lassen: In den vergangenen 30 Jahren waren Tausende Wissenschafter und andere Beschäftigte aus mehr als 60 Ländern am IIASA tätig. Sie produzierten über 200 Bücher und mehr als 3.000 wissenschaftliche Publikationen.

Das IIASA verfügt heuer über ein Budget von rund 7,5 Millionen Euro, wovon etwa 70 Prozent aus den Beiträgen der Mitgliedsorganisationen des IIASA stammen. Zusätzlich werden spezielle Forschungsprojekte über Fonds, Industrie oder andere Sponsoren finanziert.
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Die 14 Mitgliedsländer der IIASA
14 Länder sind derzeit Mitglied des IIASA: China (seit 2002), Tschechien, Finnland, Japan, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Russland, die Slowakei, Schweden, die Ukraine, Ungarn und die USA. Assoziierte Mitglieder sind Bulgarien und Kasachstan, Deutschland wird zwar weiterhin als Mitglied geführt, hat aber seit Jahren die Zahlung der Mitgliedsbeiträge eingestellt.
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Einige Staaten sind ausgetreten
In den vergangenen Jahren hat das Institut Austritte von bedeutenden Staaten wie etwa Frankreich, Großbritannien, Kanada oder Italien hinnehmen müssen.

"Das Institut ist kleiner als noch vor 15 Jahren, aber wir haben damit leben gelernt", meinte Hordijk. Auf der anderen Seite ortet der IIASA-Direktor ein wachsendes Interesse von Entwicklungsländern an der Arbeit des Instituts. So habe Ägypten kürzlich eine Mitgliedschaft beantragt.
->   International Institute for Applied System Analysis
 
 
 
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01.01.2010