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Asteroiden-Einschläge: Doch seltener als gedacht?  
  Einschläge kleinerer Asteroiden sind möglicherweise seltener als angenommen. Objekte von etwa 50 Metern Durchmesser schlagen alle 1.000 Jahre auf der Erde ein, nicht wie bisher befürchtet alle 200 bis 300 Jahre.  
Das berichten kanadische und US-amerikanische Wissenschaftler im britischen Fachblatt "Nature", das am Donnerstag erscheint. Voraussetzung für diese neue Einschätzung lieferten Berechnungen des Forscherteams um Peter Brown von der kanadischen Universität von Western Ontario.
Berechnung von "Mini-Asteroid"-Einschlägen
Die Wissenschaftler hatten ermittelt, wie häufig Asteroiden mit einem Durchmesser von etwa einem bis zehn Metern die Erdatmosphäre treffen.

Während größere Objekte mit Teleskopen und kleinere mit Radar oder speziellen Kameras beobachtet werden können, ließen sich Objekte dieser Größenordnung bisher nicht erfassen.
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Daten zur Suche nach nuklearen Explosionen als Basis
Grundlage für die Berechnungen waren Satelliten-Daten, die das US-Verteidigungsministerium in den vergangenen achteinhalb Jahren aufgezeichnet hatte, um eventuelle nuklearere Explosionen auf der Erde aufzudecken.
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Kleine Asteroiden: Etwa einmal pro Jahr
Dringen Asteroiden in die Erdatmosphäre ein, explodieren sie und setzen dabei ungeheure Mengen an Energie frei. Der Explosionsblitz wird von Satelliten registriert. 300 solcher Lichtblitze werteten die Wissenschaftler für ihre Berechnungen aus.

Anhand der Intensität des Signals schlossen sie auf die freigesetzte Energie und auf die Größe des Objekts. Sie stellten fest, dass kleine Asteroiden, deren Sprengkraft etwa fünf Kilotonnen TNT entspricht, ungefähr einmal pro Jahr in der Atmosphäre explodierten.
Übertragung der Daten auf größere Objekte
Eine Übertragung der gewonnen Daten auf etwas größere Objekte mit einem Durchmesser von etwa 50 Metern ergab, dass diese nur etwa einmal in tausend Jahren mit der Erde kollidieren.

Im Jahr 1908 explodierte vermutlich ein Asteroid dieser Größe in der Atmosphäre über Tunguska in Sibirien. Die dabei entstandene Druckwelle verwüstete auf der Erdoberfläche Hunderte von Quadratkilometern Wald.
->   "Nature"
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01.01.2010