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Elektro-Stimulation: Hilfe für gelähmte Menschen  
  Mit Hilfe einer elektrischen Muskel-Stimulation soll die Gehfähigkeit von gelähmten Menschen teilweise wiederhergestellt werden. In ersten Versuchen konnten gelähmte Patienten bereits einige Schritte machen.  
Bei Halbseitenlähmungen nach einem Schlaganfall und bei Querschnittslähmungen gelangen die Bewegungskommandos vom Gehirn nicht mehr zu den Muskeln. Obwohl die Muskelnerven und die Muskeln in der Regel noch erhalten sind, könnten sie nicht aktiviert werden.
Fehlende Signale werden einfach ersetzt
Mit der elektrischen Stimulation ist dies laut Thomas Brandt, Direktor der Neurologischen Klinik der Ludwig- Maximilians-Universität-München, möglich.

Die fehlenden Signale des zentralen Nervensystems würden durch die künstlichen Reizimpulse ersetzt.
Erste Erfolge, aber nur geringer Nutzen
In Versuchen konnten den Angaben zufolge gelähmte Patienten dank der Methode aufstehen, bis zu 200 Meter laufen, Fahrrad fahren und sogar Treppen steigen. "Das ist ein faszinierendes Zukunftsfeld", sagte Brandt.

Im jetzigen Stadium bringe das komplexe Verfahren für gelähmte Patienten aber nur einen geringen praktischen Nutzen. So sei es kein Ersatz für einen Rollstuhl. Die Methode soll jedoch weiter verbessert werden.
Ziel: ein Gerät für zu Hause
Die Elektroden werden demnach direkt an den Beinen der Patienten angebracht. Über einen Regler können dann die Impulse ausgelöst werden. Die Schalter befinden sich an einer rund 15 mal 15 Zentimeter großen Box.

Noch können die Versuche nur in Forschungslabors durchgeführt werden. Ein nächstes Ziel der Wissenschaftler ist es auch, dass die Patienten das Gerät auch mit nach Hause nehmen können.
->   Neurologische Klinik der Ludwig- Maximilians-Universität-München
 
 
 
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01.01.2010