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Forscher entdecken Altersdiabetes-Gen  
  Wissenschaftler der TU Braunschweig haben ein für Diabetes verantwortliches Gen entdeckt. Demnach sind 15 Prozent aller Fälle der so genannten Altersdiabetes auf eine Abweichung in diesem Gen zurückzuführen.  
Das Pharmakologen-Ehepaar Christina und Mathias Schwanstecher von der Technischen Universität Braunschweig geht davon aus, dass die Erkenntnisse neue Therapieformen ermöglichen werden. Altersdiabetes betrifft 90 Prozent der Zuckerkranken.
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Diabetes mellitus: Unterscheidung in Typ I und II
Diabetes mellitus, wie die Krankheit korrekt heißt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel definiert ist. Man unterscheidet dabei zwei verschiedene Formen: Typ-I-Diabetes entsteht durch immunologische Zerstörung bestimmter Zellen der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren. Dadurch entsteht ein echter Insulinmangel, der durch Verabreichung des Hormons behandelt werden muss. Die Erkrankung beginnt meist in der Jugend.

Typ-II-Diabetes entwickelt sich im höheren Lebensalter, daher auch Altersdiabetes genannt, und ist durch das Unvermögen des Organismus gekennzeichnet, zugeführte Kohlenhydrate zu verwerten. Die Therapie erfolgt stufenweise zuerst durch Diät, in der Folge mit blutzuckersenkenden Medikamenten und erst im fortgeschrittenen Stadium mit Insulin.
->   Mehr über Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
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Test zur Früherkennung von Veranlagung
Denkbar auf Grundlage der neuen Erkenntnisse wäre ein Test, der die Veranlagung schon früh erkennen lässt. Durch entsprechende Ernährung könnte das Risiko einer Erkrankung deutlich gesenkt werden.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die genetische Abweichung aber auch positive Seite hat und das Gehirn besser mit Nährstoffen versorgt und vor Übergewicht schützt.
Typ-II-Diabetes: Weltweit 100 Mio. Menschen betroffen
Etwa 60 Prozent aller Europäer haben nach einer Studie die betreffende Abweichung von einem, 11 Prozent von beiden Elternteilen geerbt. Diese 11 Prozent haben ein doppeltes Risiko an Diabetes Typ II zu erkranken.

Der Typ-II-Diabetes betrifft weltweit rund 100 Millionen Menschen. Alleine in Österreich leiden daran etwa 300.000 Menschen. Zu den Spätfolgen durch Veränderungen der Blutgefäße zählen unter anderem Nierenversagen, Schlaganfall, Herzinfarkt und Blindheit.
->   Technische Universität Braunschweig
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01.01.2010