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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Arktis: Eisdecke des Ozeans schmilzt immer schneller  
  Laut einer aktuellen Studie schmilzt die Eisdecke des arktischen Ozeans noch schneller als bisher gedacht - alle zehn Jahre um neun Prozent. Bei einer gleichbleibenden Schmelzrate wird der Nordpol bis Ende dieses Jahrhunderts komplett eisfrei sein.  
Temperaturanstieg von 1,2 Grad pro Jahrzehnt
Wie Josefino Comiso und sein Forscherteam vom Goddard Space Flight Center der NASA berichten, steigen die Temperaturen in der Arktis pro Jahrzehnt um 1,2 Grad Celsius an.

Den höchsten Schmelzgrad weisen die westlichen (Beaufort und Chukchi Meer) und östlichen Regionen (Sibirisches Meer) des Polarmeeres auf.
->   Animation des Schmelzvorganges (Quicktime-Movie)
Daten von 1978 bis 2000 ausgewertet
Comiso und Kollegen werteten Satellitendaten aus den Jahren 1978 bis 2000 aus. Zusätzlich verwendeten sie Daten von Wetterstationen und Messbojen. Ihre Studie veröffentlichten sie in unter dem Titel "A rapidly declining perennial sea ice cover in the Arctic" in der Oktober-Ausgabe der "Geophysical Research Letters".
->   Geophysical Research Letters
Veränderter Jahreszyklus
Sollte die Eisdecke tatsächlich endgültig verschwinden, hätte dies laut Comiso schwerwiegende Folgen für Klima und Ökologie. Für einige Regionen der Arktis haben sich bereits heute Veränderung des Jahreszyklus ergeben: Das Tauwetter im Sommer beginnt früher, die Frostperiode setzt dagegen später ein.

 
Bild: NASA

Die arktische Eisdecke im Jänner 1990 (links) und im Jänner 1999.
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Arktis: Meere und Landgebiete um den Nordpol
Unter Arktis werde die Meere und Landgebiete um den Nordpol jenseits der Baum- und der südlichsten Treibeisgrenze verstanden. Sie bestehen aus dem Arktischen Meer (19 Millionen Quadratkilometer, bis 5.000 Meter tief) und umfassen eine Landfläche von elf Millionen Quadratkilometer; davon entfallen fünf Millionen Quadratkilometer auf Kanada, je 2,2 Millionen auf Russland und Grönland, 1,5 Mio. Millionen auf Alaska und auf einige Inselgruppen.
->   Arctic Monitoring and Assessment Programme
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Feedbacksystem verstärkt Eisschmelze
Nach Ansicht von Comiso wird sich dieser Trend durch ein Feedback-System von Eis, Ozean und Atmosphäre noch verstärken. Wenn Eisschollen verschwinden, können die Sonnenstrahlen den Ozean leichter erwärmen. Warme Wasserschichten wiederum verstärken die Eisschmelze.
->   Goddard Space Flight Center
->   Mehr über die Arktis und Antarktis in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010