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Gründungskonvente haben sich konstituiert  
  Bis auf die Unis Linz und Innsbruck sind die Wahlen zu den Gründungskonventen an den östererichischen Hochschulen abgeschlossen. Begleitet wurden sie von Protesten des akademischen Mittelbaus.  
Während die Professoren zu einem sehr hohen Prozentsatz über ihrer Vertreter in dem Gremium abstimmte, das die Universitäten in die Autonomie führen soll, schritt vor allem der Mittelbau aus "demokratiepolitischen Gründen" kaum zur Urne.
Boykott in Wien, Graz und Innsbruck
An der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, der Universität Klagenfurt und der künftigen Medizinischen Universität Innsbruck ist der Gründungskonvent jeweils ohne Vertreter des Mittelbaus konstituiert worden - die Assistenten und Dozenten haben die Wahl boykottiert.

Ein ähnliches Bild zeigte sich an der Universität Innsbruck und der Kepler-Universität Linz: Auch dort hat der Mittelbau boykottiert bzw. den einzigen Wahlvorschlag vorläufig abgelehnt. Der Kurie wurde allerdings jeweils eine Nachfrist für die Wahl gesetzt, weswegen sich die Gründungskonvente dieser beiden Unis erst im Dezember konstituieren werden.
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Aufgaben der Gründungskonvente
Der Gründungskonvent muss die Größe des Senats festlegen, eine provisorische Satzung einschließlich einer Wahlordnung für den Senat beschließen, die Größe des Universitätsrats mit fünf, sieben oder neun Mitgliedern festlegen und dementsprechend unverzüglich zwei, drei oder vier Mitglieder des Universitätsrats wählen. Schließlich hat der Konvent die Wahl des Rektors auszuschreiben und einen Dreier-Vorschlag für die Rektors-Wahl (durch den Uni-Rat) zu erstellen.
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Deutlichstes Zeichen auf der Uni Graz
Ein deutliches Zeichen setzte auch die Uni Graz: Auch hier boykottierte der Mittelbau zunächst den Urnengang, bestimmte dann aber doch noch Vertreter - bei einer Wahlbeteiligung von acht Promille. An vielen Universitäten brachte der Mittelbau seine Ablehnung des UG durch Protestresolutionen zum Ausdruck.
Undemokratische Zusammensetzung?
Die Assistenten und Dozenten protestierten vor allem gegen die ihrer Meinung nach undemokratische Zusammensetzung des Gremiums: Sieben Professoren stehen dabei einem allgemein Bediensteten und je zwei Vertretern des Mittelbaus und der Studenten gegenüber.
Boykott ohne Auswirkung?
Wenn eine Personengruppe der Wahl für ein Kollegialorgan nicht nachkommt, gilt dieses nach Setzen einer Nachfrist auch ohne die Vertreter der Gruppe als gesetzmäßig zusammengesetzt. Der Gründungskonvent besteht im Fall eines Boykotts des Mittelbaus also nur aus zehn Personen.
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Prominente Mitglieder
Unter den Mitgliedern der Gründungskonvente befinden sich prominente Wissenschafter wie der Quantenphysiker Anton Zeilinger (Uni Wien) und der Chirurg Raimund Margreiter (Medizinische Universität Innsbruck) sowie bekannte Personen aus der Kulturszene wie der Architekt Wolf D. Prix, der Philosoph Rudolf Burger (beide Universität für angewandte Kunst) und Mumok-Direktor Edelbert Köb (Akademie der Bildenden Künste). Während Professoren-, Mittelbau- und allgemein Bediensteten-Vertreter gewählt wurden, sind die Studenten von der jeweiligen Hochschülerschaft entsendet worden.
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Der nächste Schritt
Als nächster Schritt zur Umsetzung der Uni-Reform müssen die Gründungskonvente bis Ende Jänner ihre Vertreter für die Universitätsräte nominieren, die an jeder Hochschule eingerichtet werden. Bis Ende Februar muss dann das Bildungsministerium seine Vertreter für diese Gremien nennen.
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01.01.2010