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Science-Fiction wird Realität: Landung auf Kometen  
  In wenigen Tagen soll eines der spektakulärsten Raumfahrtprojekte in der Geschichte der Europäischen Weltraumorganisation ESA beginnen: Im Jänner 2003 ist der Start der Raumsonde "Rosetta" geplant - falls der Fehlstart der Trägerrakete "Ariane 5" den Start der Raumsonde nicht verschieben sollte. Das Ziel von "Rosetta": Der Komet Wirtanen - auf dem sie schließlich landen soll.  
Der konkrete Startermin der Raumsonde "Rosetta" wurde für den 13. Jänner 2003 anberaumt. Ihr Ziel ist der Komet Wirtanen, den das Raumfahrzeug nach fast neunjähriger Reise erreichen wird. Erstmals soll die Sonde dann aus nächster Nähe über eineinhalb Jahre lang den Kometen umrunden.

Einzigartiger Höhepunkt der Mission ist die Landung einer kleinen Sonde auf dem nur ein Kilometer großen Kern des Schweifsterns.
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Kometenforschung: Pionier "Giotto"
Schon in den vergangenen Jahren hat die ESA mit ihrer Kometensonde "Giotto" neue Maßstäbe in der Erforschung der Himmelstrabanten gesetzt: 1986 passierte "Giotto" in rund 600 Kilometer Entfernung des Halleyschen Kometen, 1992 flog sie mit einem Abstand von nur 200 Kilometern am Schweifstern Grigg-Skjellerup vorbei. Nun wird sich "Rosetta" bis auf einen Kilometer dem Kometen annähern und darüber hinaus erstmals die Möglichkeit bieten, einen Kometenkern direkt und über lange Zeit zu untersuchen.
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Ursprünge des Sonnensystems entschlüsseln
Die Forscher sind sich sicher, dass der Schweifstern noch nahezu unverändert aus jenem Material besteht und jenen interstellaren Staub enthält, aus dem sich vor rund 4,5 Milliarden Jahren unsere Sonne und die Planeten gebildet haben.

Mit der Sonde könnten die Ursprünge des Sonnensystems entschlüsselt werden, so wie der namensgebende "Stein von Rosetta" die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen ermöglicht hat.
Die Reise der "Rosetta" im Überblick
 
Bild: APA

Der Komet Wirtanen
Wirtanen läuft auf einer elliptischen Flugbahn zwischen den Orbits von Erde und Jupiter. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er 5,5 Jahre, dabei entfernt er sich bis zu 770 Millionen Kilometer vom Zentralgestirn.

An diesem entferntesten Punkt wird "Rosetta" auf den Kometen treffen und ihn dann über eineinhalb Jahre lang auf seinem Weg in sonnennähere Gefilde begleiten.
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Start: Jänner 2003
Um zu dem mit einer Geschwindigkeit von bis zu 135.000 Kilometer pro Stunde durch das All rasenden Wirtanen zu gelangen, sind ausgeklügelte Raumfahrt-Manöver notwendig: Der Start ist am 13. Jänner 2003 geplant, klappt es nicht auf Anhieb, sind weitere fünf bis sechs Versuche bis 30. Jänner möglich. Gestartet wird mit einer Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guyana) aus, allerdings nicht mit der neuen Oberstufe, deren erster Start zuletzt abgebrochen werden musste. In den darauf folgenden Jahren wird "Rosetta" mit mehreren so genannten Swing-By-Manövern in den Schwerefeldern von Mars und Erde Schwung holen, ehe sie genügend Energie hat, um Kurs auf Wirtanen zu nehmen.
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Auch Asteroiden erkundet
Quasi im Vorbeigehen wird die Sonde auf dem Weg zum Kometen zwei Asteroiden erkunden: Otawara am 11. Juli 2006 und Siwa am 24. Juli 2008. Mit einem Durchmesser von 110 Kilometern ist Siwa der bisher größte Kleinplaneten, der von einem Raumfahrzeug aus der Nähe untersucht wird.

Die Forscher erhoffen sich von der Kamera an Bord "Rosettas" spektakuläre Aufnahmen von den beiden Himmelskörpern.
->   ESA: Rosetta-Homepage
Mehr zur "Rosetta" in science.ORF.at
->   Zu den Artikeln
 
 
 
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01.01.2010