News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Der Frühling naht, die Allergien auch  
  Trotz des derzeitigen Wetterumschwungs in Richtung Spätwinter: In diesen Tagen hat die Leidenszeit für alle, die an Allergien leiden, wieder begonnen.  

Hasel, Erle, Birke, Hausstaubmilben und Tierhaare: 20 bis 25 Prozent aller Österreicher quält die eine oder andere Allergie. Zu 80 Prozent rührt dies von so genannten "inhalativen Allergenen" her, die einen zum Keuchen (Asthma), zum Schnupfen ("Heuschnupfen") oder zum Weinen (Augen-Bindehautentzündung) bringen.
Genaue Untersuchung erforderlich
"Personen, bei denen der Verdacht auf eine Allergie besteht, gehören genau untersucht und getestet," erklärte anlässlich des drohenden Unheils Univ.-Prof. Dr. Siegfried Jäger, Allergiespezialist an der HNO-Universitätsklinik am AKH in Wien, gegenüber der APA.
...
Jeder vierte Österreicher ist von Allergien betroffen
Bei fünf Prozent aller österreichischen Kleinkinder treten ernste allergische Reaktionen der Atemorgane auf, bei bis zu 20 Prozent der Schulpflichtigen stellt man Heuschnupfen fest. Im Erwachsenenalter sind schließlich bis zu 25 Prozent von einer Allergie betroffen. Die Tendenz ist deutlich steigend: Vor allem ganzjährige Allergien - wie etwa gegen Hausstaub-Milben oder Tierhaare - haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. So stellte man in einer Stichprobe von 3.500 Studierenden 1983 bei elf Prozent typische Asthma-Symptome fest. 1995 waren es bereits 32 Prozent. Insgesamt sind rund sechs Prozent der österreichischen Bevölkerung - rund 500.000 Menschen - von Asthma betroffen.
->   Informationen über Allergien von der HNO-Universitätsklinik am AKH Wien
...

 
Pollenflugkalender 2001
Bild: APA

Besonders In-Door-Allergien nehmen zu
Die aktuelle Entwicklung: Während der Anteil der Pollenallergiker ziemlich stabil bleibt, legen die "In-Door-Allergiker" mit ihren besonders durch Tierhaare und Hausstaubmilben hervorgerufenen Symptomen ständig zu.

Jäger: "Das Problem dabei ist, dass mehr als 40 Prozent dieser Erkrankungen im Asthma enden. Und das ist genau das, was man so fürchtet, weil diese Patienten bei den Kosten gleich nach den
Herzkranken kommen." Chronisches Asthma bedeutet ständige Attacken, ständige Behandlung, wiederholte Arzt- und Spitalsbesuche.
Ursachen- statt Symptombekämpfung
Deshalb sind die Fachleute auch nicht damit zufrieden, dass allergische Symptome bloß mit den so genannten Antihistaminika unterdrückt werden. Der Wiener Experte: "Natürlich wird man zunächst danach trachten, die Symptome zu lindern. Aber dann sollte eine genaue Untersuchung erfolgen."
Blut- und Hauttests
Das geschieht zunächst einmal durch Bluttests auf das Immunglobulin E (IgE) im Blut. Ist eine erhöhte Konzentration dieses IgE vorhanden, bedeutet das schon einen starken Hinweis auf eine Allergie.

Gleichzeitig kann untersucht werden, worauf der Betroffene reagiert (Tierhaare, Hausstaubmilbe, Pollen etc.). Dann folgt am ehesten der Hauttest (Prick-Test), bei dem die immunologische Reaktion auf die Injektion des vermuteten Allergens in
die Haut untersucht wird.
Langfristige Immuntherapie
Zwar kann nach diesen Untersuchungen noch immer mit den üblichen Medikamenten - so genannte Mastzell-Stabilisatoren, Antihistaminika oder Cortison - behandelt werden, doch erst ein solches Untersuchungsprogramm eröffnet die Möglichkeit zur so genannten "Spezifischen Immuntherapie" (Hyposensibilisierung) gegen die Allergie.

Dabei bekommt der Patient regelmäßig langsam steigende Dosierungen genau jener Substanz, gegen die er allergisch reagiert. Nach einiger Zeit gewöhnt sich das Immunsystem daran und läuft nicht mehr "Amok", wenn es in Kontakt mit dem Allergen kommt.

Die Voraussetzung dafür ist aber, dass diese Behandlung noch beginnt, bevor sich das Asthma 'selbstständig' gemacht hat.
->   Allergie-Check
->   Allergie-Info von Glaxo Well
->   Allergie-Dokumentations- und Informationszentrum
->   Allergy, Asthma and Immunology Online
->   HNO-Universitätsklinik am AKH Wien
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010