News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos .  Technologie 
 
Grazer bereiten Mars-Netlander vor  
  Grazer Astronomen arbeiten an einer Mission, die erstmals mehrere Landesonden gleichzeitig auf den Mars absetzen wird. "Netlander" (Start: 2007) wird Struktur, Magnetfeld und Atmosphäre des Mars erforschen.  
Der Mars-Netlander ist ein ganzes Netzwerk von Landestationen auf dem Mars. Bis jetzt wurden nur einzelne Landegeräte oder Orbiter zum Mars geschickt, die gezielt einen Punkt an der Oberfläche oder große Teile der Oberfläche vom Weltraum aus untersucht haben, schilderte Günter Kargl vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im ORF-Radio.
Marsbeben orten

"Mit dem Mars-Netlander versucht man das erste Mal ein Netzwerk von Stationen an der Oberfläche zu betreiben, simultan, um ein globaleres Verständnis des Klimas und des Wettergeschehens auf dem Mars zu erlangen bzw. um seismische Aktivitäten auf dem Mars zu untersuchen", so Kargl.

Das geht nur mit einem Netzwerk von Stationen, da eine Station den Herd seismischer Aktivität nicht orten kann, "dafür muss man mindestens drei bis vier Stationen haben".
->   Mehr über den Netlander
Das Innere des Mars erforschen
Marsbeben könnten Informationen über das Innere des Planeten liefern. Technik aus Graz soll sowohl das Magnetfeld auf der Marsoberfläche messen als auch die mechanischen Eigenschaften des Bodens, so Kargl.

"Wir haben in die Beine des Seismometers so genannte Kraftzellen integriert, welche die Eindringkraft der Beine in den Boden messen. Aus dem Widerstand des Bodens gegen die Landebeine kann man anhand von Modellen Aussagen über die Struktur treffen."
Hohe Fehlerquote
Es sind zwar nur die ersten paar Zentimeter des Bodens, die man damit untersuchen kann - in erster Linie die Staubschicht, die global verteilt ist. Aber selbst solche Messungen sind sehr wertvoll, weil die Anzahl der Daten, die man von der Marsoberfläche hat, sehr begrenzt ist.

Jede Information ist wertvoll, so Kargl. An den vier Landern werden jeweils drei Sensoren angebracht. "Das gibt in Summe doch eine schöne Statistik", meinte Kargl - obwohl man mit einer hohen Fehlerquote rechnen müsse: Allein wegen der Gesteinsverteilung auf dem Mars fallen mit 30%iger Wahrscheinlichkeit mindestens zwei bis drei Sensoren aus, weil sie auf einen Stein treffen werden.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   Institut für Weltraumforschung Graz
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos .  Technologie 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010