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Urlaub in der Umlaufbahn  
  Der amerikanische Geschäftsmann Dennis Tito hat den exklusivsten Pauschalurlaub der Welt gebucht: Am 30. April will er mit einem russischen Raumschiff zur Internationalen Raumstation ISS starten.  
Raumfahrt-Reisefieber
Derzeit sitzt der erste Weltraumtourist bereits auf gepackten Koffern und wartet ungeduldig auf den Abflug.

Als Investmentbanker und ehemaliger Raketeningenieur der NASA verfügt Dennis Tito (60) sowohl über das nötige Kleingeld wie auch über genügend Raumfahrt-Know-How.

Allerdings musste Tito länger auf seinen langersehnten Ferientrip ins All warten als gedacht.
Zweiter Anlauf ins All
Ursprünglich war geplant, dass Tito zehn Tage an Bord der russischen Raumstation MIR verbringt.

Die Kosten inklusive Flug, Unterkunft und Vollpension: Umgerechnet mehr als 300 Millionen ATS (22 Mio. Euro).

Angesichts der Absicht der russischen Regierung, die 15 Jahre alte MIR Mitte März im Pazifischen Ozean zu versenken, fiel der Urlaub in der Umlaufbahn jedoch erst einmal ins Wasser.
->   Aktuelles zur Raumstation MIR

 


Ausweichquartier ISS
Als Ausweichquartier bot sich lediglich die neue Internationale Raumstation ISS an. Auf Vorschlag der russischen Raumfahrtbehörde organisierte der "Weltraum-Reiseveranstalter" Space Adventures die Umbuchung.

Allerdings sind die Russen an Bord der ISS nicht die alleinigen Hausherren. Die anderen "Mieter" der Station - Amerikaner, Europäer und Japaner - müssen erst noch ihr Einverständnis zu dem historischen Abenteuerurlaub geben.
->   Die Internationale Raumstation ISS
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Tourismus "All inclusive"
Für die Zukunft prophezeien Marktforscher dem Weltraumtourismus jedoch gute Chancen. Optimistische Prognosen sprechen von 20 Millionen Weltallreisenden bis zum Jahre 2025. Die erste Stufe des "Tourismus All inclusive" werden kurze Ausflüge an die Grenze zwischen Erdatmosphäre und Weltall sein. Die entscheidende Frage sind die Kosten. Die NASA arbeitet bereits an Raumtransportern, die preiswertere Flüge in den Orbit ermöglichen sollen.
->   NASA Space Transportation
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Viehböck optimistisch
Franz Viehböck war Österreichs bisher einziger Mann im All. 1991 lebte und arbeitete der Kosmonaut eine Woche lang als an Bord der Raumstation MIR.

Heute leitet er das Europabüro des weltgrößten Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing in Wien.

Viehböck sieht gute Chancen für die Entwicklung der bemannten Raumfahrt zum Transportmittel für grössere Bevölkerungsschichten.
"Wien - Los Angeles in einer dreiviertel Stunde"
"Ich hoffe, ich kann es noch miterleben, dass die bemannte Raumfahrt kein Abenteuer für einige wenige Menschen bleibt, sondern für die breite Bevölkerung geöffnet wird", meint Franz Viehböck. "Dann würde man zum Beispiel keine fünfzehn Stunden verlieren, wenn man innerhalb der Atmosphäre von Wien nach Los Angeles fliegt, sondern nur eine dreiviertel Stunde, indem man oberhalb der Atmosphäre fliegt."
->   Boeing International Corporation
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Online in den Orbit
Fernwehgeplagte können schon heute Reisen ins Weltall buchen - und das sogar online. Space Adventures hat bereits einen Suborbitalflug in 100 Kilometer Höhe im Programm. Das Fluggerät dafür wird gerade entwickelt, der Jungfernflug ist zwischen 2003 und 2005 geplant. Die Kosten für einen etwa zweistündigen Flug: Rund 1,5 Mio. Schilling.
->   Space Adventures
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"Hotel Orbital"
Andere Unternehmen gehen noch einige Schritte weiter. So entwickelt der japanische Shimizu-Konzern ein Weltraumhotel, das bis zum Jahr 2015 eröffnet werden soll.

Das ehrgeizige Bauprojekt 450 Kilometer über der Erde bietet laut Plan Platz für 64 betuchte Feriengäste. Mit an Bord sind Fitnessräume und Restaurant.

Das Hotel soll rotieren und so einen Teil der irdischen Schwerkraft simulieren. Der Preis für einen Aufenthalt im "Hotel Orbital" steht noch nicht fest. Er dürfte aber wohl ebenso atemberaubend sein wie die Aussicht auf die Erde.
Lunar Hilton?
Der Hilton-Konzern hat sogar bereits ein Hotel auf dem Mond im Visier. Gedacht ist an einen 325 Meter hohen Riesenbau mit 5.000 Zimmern, Kirche und Klinik.

Die geradezu astronomischen Kosten lassen es jedoch eher zweifelhaft erscheinen, dass sich Erholungsuchende dereinst tatsächlich am Anblick der aufgehenden Erde erfreuen werden können...


Ivo Filatsch
->   Alles über Weltraumtourismus
 
 
 
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01.01.2010