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Neue FWF-Regeln: Weniger Bürokratie, mehr Geld  
  Ab dem kommenden Jahr gelten für Projekte des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) neue Regeln, die für die Forscher weniger Bürokratie und zusätzliches Geld bringen sollen.  
Weniger administrative Regeln und ein Globalbudget für das genehmigte Forschungsprojekt sollen die Projektleiter entlasten und ihnen ermöglichen, schneller zu reagieren, teilte der FWF am Montag mit.
Neue Führung 2003
2003 wird es auch eine neue FWF-Führung geben, für das neue Präsidium gibt es nun einen Vorschlag mit dem Innsbrucker Alternsforscher Georg Wick an der Spitze, der im März den langjährigen FWF-Präsidenten Arnold Schmidt ablösen soll.
Mehr Verantwortung, weniger Regeln für Projektleiter
"Die neuen Regeln bedeuten eine Erleichterung für den gesamten Wissenschaftsbetrieb, die Wissenschaftler können sich damit auf ihre eigentliche Tätigkeit, das Forschen, konzentrieren", sagte FWF-Präsident Schmidt am Montag im Gespräch mit der APA. Für Projektleiter bedeute dies weniger Regeln und mehr Verantwortung.
Evaluation auch nach Abschluss
Im Gegenzug werde der Fonds in Zukunft die Resultate der FWF-Projekte "noch genauer anschauen", sagte Schmidt. Sie werden nicht mehr wie bisher vor der Bewilligung, sondern ab 2003 auch nach Abschluss von internationalen Gutachtern evaluiert.

Projektleiter erhalten damit nicht nur ein wertvolles Feedback über die Einschätzung ihrer Arbeit im internationalen Kontext. Auch dem Fonds gebe dies Informationen über die Bewertung seiner Arbeit. Außerdem würden die Evaluierungsergebnisse bei der Bewilligung neuer Projekte des betreffenden Forschers herangezogen.
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Umwidmungsgrenzen fallen
Schon bisher konnten Leiter eines FWF-Projekts auf neue wissenschaftliche Fragestellungen oder die Möglichkeit eines neuen Kooperationspartners reagieren, allerdings mit einen gewissen administrativen Aufwand. Bei der Projektbewilligung wurde im Vertrag festgelegt, für welche Kostenkategorien - wie Personal, Geräte, etc. - wieviel Geld zur Verfügung steht. Umwidmungen waren innerhalb von Grenzen möglich, oft waren aber Zusatzanträge notwendig. Ab 2003 fallen die Umwidmungsgrenzen, die Projektleiter sind frei in der Verwendung der Mittel.
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Vereinfachte Personalsuche ...
Erleichtert wird den Projektleitern auch, geeignetes Personal einzustellen. Vor allem in den technischen Wissenschaften wie Informatik war es laut FWF oft schwierig, gute Jungforscher anzustellen und ihnen attraktive Gehälter zu bezahlen. In Zukunft werden die Personalkostensätze des FWF deshalb nur mehr Richtsätze sein, die bei Bedarf auch erhöht werden können.
... Anhebung der Kostensätze
Im Gegensatz zu bisher kann diese Erhöhung auch durch Umwidmung von Projektmittel erfolgen. Unabhängig von den neuen Regeln werden die Personalkostensätze für Projektmitarbeiter mit Jahresbeginn um rund 3,3 Prozent angehoben. Sie betragen damit für Postdocs 45.720 Euro und für Doktoranden 27.620 Euro.
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Allgemeinen Projektkosten: Fünf Prozent mehr
Als weitere Erleichterung werden ab kommendem Jahr für alle neu bewilligten FWF-Projekte pauschal fünf Prozent auf die Bewilligungssumme aufgeschlagen. Diese "Allgemeinen Projektkosten" sollen u.a. für Reisekosten zu Konferenzen oder kleinere Reparaturen herangezogen werden können. Alle ab Jänner 2003 neu bewilligten Projekte werden bereits nach diesen neuen Regeln durchgeführt. Leiter von früher bewilligten Projekten können in die neuen Verträge überwechseln.
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Neuer Präsident, neue Vizepräsidenten
Schmidts dritte Amtsperiode als FWF-Präsident endet im März 2003, und er wird nicht mehr für dieses Amt kandidieren. "Weil es unklug wäre für den FWF", begründet er seine Entscheidung.

Das derzeitige FWF-Präsidium (darunter der Chef der Rektorenkonferenz, Georg Winckler, und der Akademie der Wissenschaften, Werner Welzig), und die früheren FWF-Präsidenten haben für die Delegiertenversammlung am 5. März folgenden Vorschlag ausgearbeitet: Präsident soll der Innsbrucker Alternsforscher Georg Wick werden, Vizepräsidenten der Wiener Mathematiker Karl Sigmund und die Wiener Slawistin Juliane Besters-Dilger. Bei der erstmaligen Wahl Schmidts waren die FWF-Delegierten dem Vorschlag des Präsidiums gefolgt, statutengemäß können bei der Delegiertenversammlung aber noch weitere Kandidaten aufgestellt werden.
->   FWF
 
 
 
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01.01.2010