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Grazer Weltraumsimulation international gefragt  
  Immer mehr internationale Forscher kommen zum Weltraumsimulationslabor in Graz, in dem Bedingungen wie im All hergestellt werden. Es soll nun für Studien über den Mars ausgebaut werden.  
Im Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz steht eine Art Tank, in dem ein Vakuum, die Temperatur oder das Sonnenlicht simuliert werden können, so wie sie im Weltraum herrschen.
"Das Interesse an Versuchen ist ständig im Steigen", schilderte Günter Kargl vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im ORF-Radio.
->   Institut für Weltraumforschung Graz
Exobiologie im Trend
In letzter Zeit sind es vor allem Exobiologie-Experimente, mit denen Arbeitsgruppen Graz besuchen. Zwei Beispiele: Eine Forschergruppe kam, um Halobakterien, die aus 250 Millionen Jahre alten Salzstöcken geborgen wurden, auf den Mars zu schicken.

Eine zweite Gruppe wollte Teile von Aminosäuren unter simulierten Weltraumbedingungen mit UV zu bestrahlen, um zu sehen, wie die Schädigungsraten für Aminosäurenteile aussehen.
Interdisziplinäre Fragestellungen
Die Ergebnisse zeigten, dass gewisse Bestandteile des UV Spektrums Aminosäuren schädigen, aber auch, dass andere Teile des Spektrums genau dieselben Schäden wieder heilen können.

Die Exobiologie ist eine Disziplin, die besonders interdisziplinär arbeitet. Geologen, Astrophysiker oder Biologen sind an realitätsnahen Bedingungen auf fremden Planeten interessiert.
Kometenforschung am Anfang
Das Weltraumsimulationslabor in Graz gibt es seit 1993, vor zwei Jahren wurde es ausgebaut. Die Kammer wurde angeschafft, um Kometen zu simulieren.

"Mit den Veränderungen, die wir durchgeführt haben, können wir inzwischen auch einigermaßen gut die Marsoberfläche simulieren - CO2-Atmosphäre, die Temperaturen, sogar das Lichtspektrum kann man mit Filtern nachstellen. Das ist aber noch relativ neu für uns und wir müssen noch viel lernen", meinte Kargl.
Marssimulationskammer geplant
Um noch differenziertere Forschungen über den Mars anstellen zu können, planen die Grazer Weltraumforscher derzeit eine spezielle Marssimulationskammer. Sie soll Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen und den Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung gestellt werden.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Grazer bereiten Mars-Netlander vor
->   Österreich und Ungarn im Weltraum (Helmut Rucker)
 
 
 
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01.01.2010