News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Umwelt und Klima 
 
WWF zieht österreichische "Bären-Bilanz" für 2002  
  Die Umweltorganisation WWF und die Österreichischen Bundesforste haben am Mittwoch Bilanz über die Braunbären in Österreich gezogen: Das Jahr 2002 war demnach - für Bären - ein relativ erfreuliches Jahr.  
25 bis 30 Bären leben in Österreich. Laut WWF hat es auch heuer Nachwuchs gegeben. Für das langfristige Überleben der Population wären allerdings etwa doppelt so viele Tiere notwendig, heißt es vom WWF.

Besonders beliebt bei den Bären ist die Region zwischen Ötscher und Hochschwab: Im Grenzgebiet von Niederösterreich und der Steiermark sind 15 bis 20 Bären beheimatet. Heuer zeigte sich zum ersten Mal seit 100 Jahren auch eine Bärin in Tirol.
...
Bären in Österreich: Seit 1998 Jungbären zu beobachten
1972 sorgte der "Ötscherbär" in Österreich für Aufsehen - ein einzelnes Tier war aus Slowenien eingewandert. Zwischen 1989 und 1993 wurden drei weitere slowenisch-kroatische Bären in Österreich freigelassen. Durch Nachwuchs und eingewanderte Tiere aus Slowenien sind mittlerweile 25 bis 30 Tiere hierzulande zu finden. Seit 1998 konnten jährlich Jungbären beobachtet werden. (Quelle: WWF Österreich)
...
EU-Projekt: Gentests für Braunbären
Anhand von Gentests erstellen Forscher derzeit auch einen Stammbaum der heimischen Bären. Das Projekt wird von der EU im Rahmen des LIFE-Programms gefördert.

Anhand der Erbinformation in Haaren oder Losung wird die Zahl der Weibchen und Männchen festgestellt, Verwandtschaftsverhältnisse werden geklärt. Ergänzt durch Pfotenspuren und tatsächlich gesichtete Tiere hofft man, die Wandergebiete der Bären auszumachen.
->   Mehr zu den Gentests für Braunbären in science.ORF.at
Erste Ergebnisse zum Bären-Stammbaum
Anhand der Gentests wurden von den 15 bis 20 Bären in Niederösterreich und der Steiermark bisher 9 Tiere identifiziert, sagt Norbert Gerstl, Bärenexperte des WWF: Fünf weibliche und vier männliche Tiere. Bärenexperten hatten mit mehr Männchen in dieser Region gerechnet.

Anhand der DNA-Analyse lassen sich auch Verwandtschaftsverhältnisse klären: Ein Männchen scheint besonders aktiv zu sein und zeigt sich für den Großteil des Nachwuchses verantwortlich. Der Vater des heurigen Bärennachwuchses sei noch nicht ausgemacht, sagt WWF-Experte Gerstl.
Problem: Kreuzung von Wanderkorridoren und Straßen
Ein Problem sind Straßen, die die Wandergebiete der Bären kreuzen - oder umgekehrt betrachtet: Bären queren Straßen. Im kommenden Jahr soll erhoben werden, wie diese kritischen Begegnungen zwischen Mensch und Bär gelöst werden können:

In einer Fachkonferenz mit WWF, Umweltbundesamt, Raumplanern und Straßenbauexperten soll ein Aktionsplan für Bären-Korridore erstellt werden.
Schäden durch Bären 2002: Rund 8.000 Euro
Die durch Bären entstandenen Schäden im Jahr 2002 werden auf 8.000 Euro geschätzt. Ausschlaggebend dafür waren 35 gerissene Schafe in Kärnten und 14 in Salzburg. Dort ist heuer - erstmals seit langem - laut WWF ein Bär aufgetaucht.

Zudem haben Bären in Niederösterreich und der Steiermark unter anderem zwei Bienenstöcke zerstört sowie Rapsölkanister und Fischfutter geplündert. Laut WWF wird die Schadenssumme von der Haftpflichtversicherung der Jägerschaft beglichen.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   WWF Österreich
->   Österreichische Bundesforste
Mehr zum Thema Bären in science.ORF.at:
->   Welttierschutztag: Auch der Braunbär ist gefährdet (4.10.02)
->   Schwarzbären: Winterschlaff in den Winterschlaf
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben .  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010