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Gleiches Protein wirkt bei Stamm- und Krebszellen  
  Krebs- und Stammzellen haben einer neuen Studie zufolge eine besondere molekulare Gemeinsamkeit: Ein Protein. Bei beiden Zelltypen kontrolliert demnach der gleiche Eiweisstoff die Vermehrung bzw. Teilung.  
Diese Erkenntnis soll Wissenschaftlern dabei helfen, die unbegrenzte Teilungsfähigkeit der beiden Zellarten zu verstehen. Es werden damit allerdings auch erneut Befürchtungen laut, denen zufolge durch medizinische Stammzell-Therapien die Entstehung von Krebs begünstigt werden könnte.
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"A nucleolar mechanism controlling cell proliferation"
Der Artikel "A nucleolar mechanism controlling cell proliferation in stem cells and cancer cells" von Tsai, R. Y. L. und McKay, R. D. G. ist erschienen in der Fachzeitschrift "Genes & Development", Bd. 16, Seiten 2991 - 3003 (2002).
->   Abstract des Originalartikels
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Nucleostemin-Pegel für unbegrenzte Teilung wichtig
Die Wissenschaftler vom National Institute of Neurological Disorders and Stroke im US-Bundesstaat Maryland konnten zeigen, dass das Protein "Nucleostemin" in sich selbst erneuernden Zellen - darunter viele Arten menschlicher Krebszellen sowie embryonale und neuronale Mäusestammzellen - im Überfluss vorhanden ist.

Dagegen sei das Eiweiß äußerst selten in Zellen zu finden, die bereits voll ausdifferenziert sind und sich nicht mehr teilen können, berichten die Forscher. Eine Manipulation des Nucleostemin-Pegels in den Stamm- und Krebszellen habe auch deren Teilungsfähigkeit vermindert.
Genaue Protein-Funktion noch unbekannt
Die genaue Funktion von Nucleostemin ist nocht nicht bekannt - es scheint sich jedoch um eine Art molekularen Schalter zur Kontrolle der Zellteilung zu handeln. Die Forscher konnten zudem zeigen, dass das Protein an einen weiteren Eiweißstoff p53 bindet, der mit vielen Krebsarten in Verbindung gebracht wird.
Die Zukunft der Stammzell-Therapie
Langfristiges Ziel der Stammzellforschung: Mithilfe der Therapie sollen eines Tages verletztes Gewebe und Organe ersetzt werden können.

Dafür ist es vor allem notwendig, dass die Wissenschaftler die Teilungsfähigkeit der Zellen kontrollieren können, damit transplantierte Stammzellen nicht kanzerogen werden.
->   National Institute of Neurological Disorders and Stroke
->   Mehr zum Thema Stammzellen in science.ORF.at
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01.01.2010