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2003 ist das "Jahr des Wassers"  
  Die Vereinten Nationen haben 2003 zum Jahr des Wassers erklärt. Mit zahlreichen Aktionen soll bewusst gemacht werden, wie kostbar klares, frisches Wasser ist. Denn die Versorgung mit sauberem Wasser ist eines der Hauptprobleme der Zukunft. 1,2 Milliarden Menschen weltweit haben derzeit schon keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.  
Wasserknappheit in großen Teilen der Welt
Zwei Drittel der Weltbevölkerung werden im Jahr 2025 unter massiver Wasserknappheit zu leiden haben. Nordafrika, der Mittlere Osten und West- und Südasien werden die Konfliktregionen sein. Der Wasserverbrauch stieg im 20. Jahrhundert doppelt so stark wie die Weltbevölkerung.

70 Prozent des Süßwassers wird von der Landwirtschaft genutzt. Speziell in den Entwicklungsländern geht mehr als die Hälfte des Wassers, das für die Landwirtschaft genutzt wird, durch kaputte Leitungen verloren.
Drei Millionen Tote
Ein Großteil des Wassers ist verseucht: Jedes Jahr sterben drei Millionen Menschen an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht oder übertragen werden. Grund dafür sind zumeist verheerende sanitäre Bedingungen. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben 2,4 Milliarden Menschen ohne zeitgemäße Sanitäranlagen.

Beim Weltgipfel in Johannesburg im August 2002 wurde das Ziel festgesetzt, die Zahl der Menschen, die keine sanitäre Versorgung haben, bis 2015 zu halbieren. Weitere konkrete Verbesserungen erhofft sich die UNO vom Weltwasserforum im März.
->   UNO-Weltwasserforum
Ziel bis 2015
Das Ziel betreffend Trinkwasser wurde bereits beim Milleniumgipfel vom September 2000 klar festgesetzt. Bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der Menschen, die kein sauberes Wasser haben, halbiert werden. Das heißt aber auch, dass Ausgaben zum Erhalt der Süßwasserressourcen von derzeit 30 Milliarden Euro um 14 bis 30 Milliarden weitere Euro angehoben werden müssten.
Vorbild Südafrika
Dass Verbesserungen möglich sind, zeigt das Beispiel Südafrika: 1994 hatten 14 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser. In nur sieben Jahren hat sich die Lage deutlich verändert.

Heute sind es nur mehr sieben Millionen, die Angst haben müssen, krank zu werden, wenn sie Wasser trinken. Südafrika will laut UN-Angaben bis 2008 jeden der 42 Millionen Einwohner mit sauberem Trinkwasser und ausreichenden sanitären Anlagen versorgt haben.
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Österreich: Verbrauch stabil
Die Österreicher verbrauchen 145 Liter pro Kopf und Tag. In Österreich werden derzeit nur drei Prozent der Wasserreserven genutzt. Die dreifache Menge wäre jedoch auch noch kein Problem. Das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft startet zum internationalen Tag des Wassers am 22. März 2003 zahlreiche Aktivitäten mit einem großen "Wasserfestival" in Wien. Der Neptun-Wasserpreis wird die besten Wasserprojekte mit 40.000 Euro auszeichnen und Zukunftskonferenzen in den Ländern sollen bewusst machen, wie kostbar frisches Wasser ist.
->   WasserNet (Lebensministerium)
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Armut bedeutet Wasserknappheit
Der Water Poverty Index des "World Water Council" zeigt einen engen Zusammenhang zwischen Bruttosozialprodukt und Verfügbarkeit von Wasser. Die ärmsten Länder der Welt finden sich am Ende einer Skala, die Ressourcen, Verfügbarkeit, Menge, Verbrauch und Umwelteinflüsse bewertet.

Niger, Äthiopien, Malawi oder Burundi sind einige der wasserärmsten Länder der Welt. Österreich liegt ebenso wie Norwegen oder Island im Spitzenfeld des "Water Poverty Index", berichtet die Österreichische Stiftung für Weltbevölkerung und Internationale Zusammenarbeit (SWI).

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   World Water Council
->   Water Poverty Index
->   SWI
Mehr zum Thema "Wasser" in science.ORF.at:
->   Countdown für die EU-Wasserrahmenrichtlinie
->   Ein Expertensystem für Hochwasser in Wildbächen
 
 
 
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01.01.2010