News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Nationalbibliothek: Spätantikes Rezept für Zahnpasta  
  Die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek (NB) in Wien präsentiert eine Rarität: Die Zubereitungsformel für eine spätantike Zahnpasta, eines der ältesten Rezepte der Welt.  
Verspricht blütenweiße Zähne
Stolz weist Hermann Harrauer, der Direktor der Papyrussammlung, auf das Prunkstück: Ein griechisch geschriebener Papyrus, der etwa aus dem vierten Jahrhundert nach Christus stammt, und dessen Inhalt heutzutage unter die mediale Werbeklausel fallen würde. Er verspricht nämlich blütenweiße Zähne wie in einer modernen Reklameeinschaltung für Zahnpasta, schilderte Hermann Harrauer im ORF-Radio.
Pulver gegen Paradontitits
"Es handelt sich um ein Pulver für weiße, unverzehrte - heute würde man sagen kariesfreie - Zähne. Es setzt sich aus Minze, Schwertlilie, Steinsalz und Pfefferkörnern zusammen. Auf einem Ärztekongress habe ich dieses Rezept vorgestellt und die Ärzte haben mir bestätigt, dass seit wenigen Jahren wieder Schwertlilien für die Heilung von Paradontitits verwendet werden!", so Harrauer.
Beweis für Praxisnähe von "Orchideenfächern"
Womit wieder einmal bewiesen wäre, wie verwinkelt die Umwege der Medizingeschichte sind, wenn es gilt, altbewährte Mittelchen wieder aufzugreifen. Ein Beweis für die Praxisnähe von sogenannten Orchideenfächern wie der Papyrologie.

Zu besichtigen und für Griechischkenner auch zu lesen, ist der Zahnpulver-Papyrus im Papyrusmuseum am Wiener Heldenplatz.

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft
->   Papyrusmuseum
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010